Türckes Buch beginnt mit einer schneidenden Kritik an der Didaktik als dem spiritus rector des modernen Wissenschaftsbetriebs. Dabei entlarvt es den didaktischen Vermittlungsbegriff als Verfallsform des metaphysischen, der einst das Verhältnis von Ideen und Sinnenwelt, Form und Stoff, Gott und Welt zu klären suchte. An Platon, Aristoteles und der antiken Trinitätslehre wird gezeigt, wie auf dem Boden des Idealismus die Vermittlung selbst zum Absoluten wird und damit in Vermittlung von nichts mit nichts umschlägt. Vom Gott Augustinus bis zum Gott Hegels ist es in bestimmter Hinsicht nur ein kleiner Schritt – aber es ist ein entscheidender. Erst unter den Bedingungen des Kaiptals jedoch kann Vermittlung konsequent als göttliche Totalität und System gefaßt werden. Die Vermittlung, die die Didaktik betreibt, dient weniger der Aufklärung der Menschen als der Subsumtion der Wissenschaft unter das Kapital.
Autor(en): Christoph Türcke.