Die ungebrochene Virulenz sogenannter ethnischer, rassistischer, nationalistischer und nicht zuletzt antisemitischer »Vorurteile« stellt die Sozialwissenschaften auf eine harte Probe: Wie ist es möglich, daß sich Söhne und Töchter moderner Zivilisation für solcherart menschenverachtenden und, in der Konsequenz, menschenvernichtenden »Blödsinn« empfänglich zeigen? Die Studie untersucht, was die Gesellschaftstheoretiker Max Horkheimer und Jürgen Habermas zu einer Antwort auf diese Frage beizutragen haben. Das Buch erinnert an das Alte, ohne sich dem Neuen zu verschließen. Indem es am Gegenstand des »falschen Bewußtseins« die Differenz zwischen beiden bestimmmt, gewinnt es die Möglichkeit einer aktualitätsangemessenen Fortführung kritischer Theorie. Diese nimmt die Gestalt einer politischen Psychologie des Ideologischen an, die sich den beiden Schlüsselbegriffen alter Aufklärung verflichtet weiß: Kritik und Vernunft.
Autor(en): Wolfram Stender.