zu Klampen! Verlag

Ulrich Greiner und Martin Mosebach im Gespräch über das Dienen

Das Dienen hat keinen sehr hohen Kurs. Es muss einer Gesellschaft, deren oberstes Ziel die Selbstverwirklichung der Individuen ist, von Grund auf verdächtig oder gar zuwider sein. Dennoch bedient man sich gern jener Hilfskräfte, die der migrantische Arbeitsmarkt im Überfluss bereitstellt. Nach außen hin wird so getan, als wäre ihre Tätigkeit einfach eine Dienstleistung und damit aller Ehren wert. Irgendein Ansehen können sie damit allerdings nicht gewinnen. Der Literaturkritiker Ulrich Greiner beschäftigt sich in seinem neuen, im Verlag zu Klampen erschienenen Essay “Dienstboten” anhand großer Texte, von der Bibel über John Milton und Diderot bis zu Kafka, mit der Bedeutungsvielfalt des Dienens. Im Gespräch mit dem Schriftsteller und Büchner-Preisträger Martin Mosebach stellt Greiner sein Buch vor und erörtert grundlegende Fragen nach der Rolle des Dienens und derer, die diese Dienstleistungen erbringen. Moderiert wird die Veranstaltung von Jan Bürger. Mehr Infos sowie Tickets erhalten Sie auf der Website der Freien Akademie der Künste in Hamburg.
Dienstboten
Von den Butlern bis zu den Engeln

Der vorliegende Essay verfolgt anhand großer Texte, von der Bibel über John Milton und Diderot bis zu Kafka, die Bedeutungsvielfalt des Dienens, setzt sich mit der Dialektik von Herr und Knecht auseinander und endet mit einer Skizze des modernen Fürsorgestaates, der zum Dienstboten einer schlechtgelaunten Gesellschaft von Solipsisten geworden ist.

Erinnerungen, die noch nicht stattgefunden haben, sind umgehend nachzuholen
Eine satirische Erzählung

Eigentlich ist Matthias Brodowy auf der Suche nach einer Idee für sein nächstes Buch. Doch dann entdeckt er einen alten Kaugummiautomaten, der keine Süßigkeiten, sondern Sätze für die Ewigkeit ausspuckt.

Was folgt, ist ein Streifzug durch Erinnerungen – und Zufälle, die keine sind. Plötzlich ist alles wieder da: wie er als Kind in einer Kneipe zu unerwartetem Reichtum kam, Tante Irma in einem Sack verschwand und ihm Onkel Heinrich stolz seine Naziuniform präsentierte.

Mit feiner Ironie entfaltet der Kabarettist eine literarische Spielerei voller Absurditäten und verblüffender Einsichten – und enthüllt nebenbei, was Günter Grass mit Rieselhilfen verbindet, warum eine Schildkröte einen Mafiamord zu verantworten hat und wieso er gelegentlich den Papst schüttelt.

Back to the roots?
Zur Regression marxistisch-feministischer Theoriebildung heute. Texte aus 30 Jahren

Heute erleben wir weltweit nicht nur einen massiven Rechtsruck, auch in linken und queerfeministischen Zusammenhängen lässt sich ein Rollback erkennen. Ein alter Klassenkampf-Marxismus wird wiederbelebt, manche entdecken gar den Marxismus-Leninismus neu. Dabei drohen Themen wie Sexismus, Rassismus, Antisemitismus sowie Homo- und Transphobie, wieder zu »Nebenwidersprüchen« zu verkommen. Dieses Buch, das Aufsätze der letzten dreißig Jahre versammelt, setzt diesen Tendenzen die Wert-Abspaltungs-Kritik entgegen, die aus einer Verbindung von Wertkritik und Kritischer Theorie hervorgegangen ist. Sie zielt darauf ab, soziale Ungleichheit, »Rasse«, Geschlecht, Antisemitismus, Antiziganismus, Trans- und Homophobie sowohl in ihrer Eigenlogik als auch ihrem inneren Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Ganzen zu begreifen.

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Veranstaltungsort

Freie Akademie der Künste in Hamburg

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