zu Klampen! Verlag

Mitten in der Wunderkammer

Mappen, Kassetten, Text- und Bildblätter sind in der Sammlung Hartmann zu finden. Prominent vertreten sind dort auch Hans Georg Bulla, Georg Oswald Cott und Peter Piontek. In einer Lesung im Rahmen der Ausstellung »Die Sammlung Hartmann« stellen die Autoren eine Auswahl ihrer Texte aus der Sammlung vor.

Geboren 1949 in Dülmen/Westfalen. Lebt als Autor, Lektor und Herausgeber in der Wedemark nahe Hannover. Er veröffentlichte neben Erzählungen, Hörspielen, Essays und Kritiken vor allem Gedichtbände, u. a. das Hörstück »Märzwinter« (2013) und die Gedichte »Um Haus und Hof« (2014), jeweils mit Zeichnungen von Peter Marggraf. Bei zu Klampen veröffentlichte er »Nachtgeviert« (1997, 2014) und »Das älteste Testament« (2007).

Idyll im Exil
Funken im Abgrund II

Soma Morgenstern, der große Romancier des ländlichen jüdischen Lebens in Ostgalizien, hat mit seiner im Exil entstandenen Trilogie »Funken im Abgrund« ein bedeutendes literarisches Zeugnis des 20. Jahrhunderts geschaffen. Zu seinen Lebzeiten konnte nur der erste Band in deutscher Sprache erscheinen, blieb im Sturm der NS-Vernichtungspolitik allerdings ohne Echo. Erst nach der Wiederentdeckung des Werks Soma Morgensterns durch Ingolf Schulte und dank der Werkausgabe im zu Klampen Verlag hat dieser große jüdische Autor den ihm gebührenden Platz in der deutschsprachigen Literatur gefunden. Zum 50. Todestag Morgensterns wird sein Hauptwerk, »Funken im Abgrund«, nun in einer Neuausgabe wieder aufgelegt: das Panorama einer untergehenden Welt – des jüdischen Lebens in Galizien und Wien zwischen Glauben und Auflösung, Heimat und Vertreibung. Im Zentrum der Romantrilogie steht die Familie Mohylewski: der fromme Gutsherr Welwel in Podolien, sein entfremdeter Neffe Alfred, der in Wien zwischen Assimilation und Herkunft zerrieben wird, und die Nachgeborenen, die nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des alten Europas um Sinn und Haltung ringen. Mit feiner Ironie, erzählerischer Kraft und tiefem Mitgefühl erzählt Morgenstern vom Ende einer Epoche, deren Funken noch im Abgrund leuchten. Ein Klassiker der Exilliteratur, nun wieder vollständig lieferbar.

Grabeland
Theaterstück

Ruhrgebiet 1936: Die Kohlekumpel Schorsch und Gustav führen einen Seidenraupenzüchterverein. Als ihre Zucht vom NS-Regime zur staatlichen Musteranlage erklärt wird, ergreifen sie ihre Chance, der Enge des Bergwerks zu entkommen und in die Seidenproduktion einzusteigen. Diese wird bald Teil der Kriegswirtschaft: Die zarten Fäden der Raupen dienen der Herstellung von Fallschirmen, die Zucht wird zum profitablen Rüstungszweig. Mit präzisem Blick für soziale Milieus und historische Brüche legt Nora Bossong ein eindringliches Kammerspiel über Opportunismus, Verstrickung und Schuld vor.

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Veranstaltungsort

Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Waterloostraße 8
30169 Hannover