zu Klampen! Verlag

Leipziger Biennale »Kritische Theorie – psychoanalytische Praxis« mit Christoph Türcke und Oliver Decker

Vom 31. Januar bis zum 2. Februar findet die Leipziger Biennale »Kritische Theorie – psychoanalytische Praxis« im Vortragsaal der Bibliotheca Albertina statt. Veranstalter der Tagung sind u.a. die »zu Klampen«-Autoren Prof. Dr. Christoph Türcke und PD. Dr. Oliver Decker. Das Thema der Tagung ist Human Enhancement. Historische Vorläufer der Strategien zur menschlichen Leistungssteigerung werden in den Vorträgen ebenso eine Rolle spielen wie die Weiterentwicklung des Human Enhancement in der Zukunft. Um schriftliche Anmeldung wird gebeten (Kontakt: diana.paetz@medizin.uni-leipzig.de). Die Teilnahmegebühr für die Tagung beträgt bis zum 30. November regulär 95 Euro, ermäßigt 35 Euro und für Weiterbildungskandidaten 48 Euro. Bei einer Anmeldung ab dem 1. Dezember gelten folgende Preise: regulär 105 Euro, ermäßigt 46 Euro und für Weiterbildungskandidaten 63 Euro. Für das gesellige Beisammensein am Abend ist ein Catering bereitgestellt (Anmeldung: diana.paetz@medizin.uni-leipzig.de). Dafür wird ein Kostenbeitrag von 25 Euro p.P. erhoben.

Christoph Türcke, Jahrgang 1948, ist emeritierter Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und Autor zahlreicher Bücher. Er wurde ausgezeichnet mit dem Sigmund-Freud-Kulturpreis. Von ihm erschienen bei zu Klampen »Vermittlung als Gott« (1986, 1994), »Perspektiven Kritischer Theorie« (1988), »Zum ideologiekritischen Potential der Theologie« (1990), »Heilige Hure Vernunft« (1991), »Die neue Geschäftigkeit« (1992), »Gewalt und Tabu« (1992), »Religionswende« (1995), »Kassensturz« (1997, 2011), »Der tolle Mensch. Nietzsche und der Wahnsinn der Vernunft« (1999, 2014), »Sexus und Geist« (2001, 2014), »Fundamentalismus – maskierter Nihilismus« (2003), »Heimat. Eine Rehabilitierung« (2006), »Jesu Traum. Psychoanalyse des Neuen Testaments« (2009), »Der tolle Mensch. Nietzsche und der Wahnsinn der Vernunft« (2014), »Sexus und Geist« (2014), »Gewalt und Tabu« (2014), »Luther – Steckbrief eines Überzeugungstäters« (2016), »Nietzsches Vernunftpassion« (2017), »Umsonst leiden« (2017), »Blasphemie« (2017, EPUB) und »Quote, Rasse, Gender(n)« (2021).

Idyll im Exil
Funken im Abgrund II

Soma Morgenstern, der große Romancier des ländlichen jüdischen Lebens in Ostgalizien, hat mit seiner im Exil entstandenen Trilogie »Funken im Abgrund« ein bedeutendes literarisches Zeugnis des 20. Jahrhunderts geschaffen. Zu seinen Lebzeiten konnte nur der erste Band in deutscher Sprache erscheinen, blieb im Sturm der NS-Vernichtungspolitik allerdings ohne Echo. Erst nach der Wiederentdeckung des Werks Soma Morgensterns durch Ingolf Schulte und dank der Werkausgabe im zu Klampen Verlag hat dieser große jüdische Autor den ihm gebührenden Platz in der deutschsprachigen Literatur gefunden. Zum 50. Todestag Morgensterns wird sein Hauptwerk, »Funken im Abgrund«, nun in einer Neuausgabe wieder aufgelegt: das Panorama einer untergehenden Welt – des jüdischen Lebens in Galizien und Wien zwischen Glauben und Auflösung, Heimat und Vertreibung. Im Zentrum der Romantrilogie steht die Familie Mohylewski: der fromme Gutsherr Welwel in Podolien, sein entfremdeter Neffe Alfred, der in Wien zwischen Assimilation und Herkunft zerrieben wird, und die Nachgeborenen, die nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des alten Europas um Sinn und Haltung ringen. Mit feiner Ironie, erzählerischer Kraft und tiefem Mitgefühl erzählt Morgenstern vom Ende einer Epoche, deren Funken noch im Abgrund leuchten. Ein Klassiker der Exilliteratur, nun wieder vollständig lieferbar.

Grabeland
Theaterstück

Ruhrgebiet 1936: Die Kohlekumpel Schorsch und Gustav führen einen Seidenraupenzüchterverein. Als ihre Zucht vom NS-Regime zur staatlichen Musteranlage erklärt wird, ergreifen sie ihre Chance, der Enge des Bergwerks zu entkommen und in die Seidenproduktion einzusteigen. Diese wird bald Teil der Kriegswirtschaft: Die zarten Fäden der Raupen dienen der Herstellung von Fallschirmen, die Zucht wird zum profitablen Rüstungszweig. Mit präzisem Blick für soziale Milieus und historische Brüche legt Nora Bossong ein eindringliches Kammerspiel über Opportunismus, Verstrickung und Schuld vor.

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Veranstaltungsort

Bibliotheca Albertina (Vortragssaal)