Paul Rusesabagina wurde am 31. August 2020 in der ruandischen Haptstadt Kigali festgenommen, nachdem er von Interpol gesucht wurde. Ihm werden unter anderem Terrorismus, Entführung, Mord und Brandstiftung vorgeworfen. Alles Anklagepunkte, die ihm voraussichtlich eine lebenslange Haft einbringen werden. Der in Belgien lebende Rusesabagina gilt als Kritiker des derzeitigen ruandischen Präsidenten Paul Kagame, der nach dem Genozid zwar für Stabilität und wirtschaftlichen Aufschwung in Ruanda gesorgt hat, aber auch gegen die Oppositionellen und die Medien vorgeht. Während des Völkermords 1994 in Ruanda rettete Rusesabagina über 1200 Tutsi ihr Leben – dieser Heldentat wurde durch den Film »Hotel Ruanda« ein Denkmal gesetzt.
Diese Woche, am 17.02.2021, begann der Prozess. Es sieht nicht gut aus, für Paul Rusesabagina. Die zwei Hauptgründe erklärt unser Autor Gerd Hankel und hat am Ende des Videos eine entscheidende Botschaft.
Gerd Hankel ist Ruanda-Experte und Autor von »Ruanda. Leben und Neuaufbau nach dem Völkermord. Wie Geschichte gemacht und zur offiziellen Wahrheit wird« (2016), »Ruanda. 1994 bis heute« (2019) und zuletzt »Das Dilemma. ›Entwicklungshilfe‹ in Afrika« (2020).