Mit der Abschaffung seiner Standesvorrechte im Jahre 1919 verlor der Adel die Reste des Einflusses, die ihm in Deutschland nach einem langen und schleichenden ökonomischen Niedergang geblieben waren. Dennoch steht gerade die Hocharistokratie auch heute noch im Rampenlicht und füllt zuverlässig die Spalten der Klatschpresse. Statt dem europäischen Adel nur mehr einen gewissen Unterhaltungswert zuzubilligen, spräche manches dafür, ihn als eine Art genetisches Weltkulturerbe zu betrachten: kostbar und bedroht. Denn aristokratische Lebensform und höfische Etikette haben über ein Jahrtausend die abendländischen Umgangsformen geprägt und ihre Spuren bis in unsere Gegenwart hinterlassen. Jens Jessen widmet sich in seinem Essay den schönen und staunenswerten Überbleibseln einer Vormoderne, die unserer verbürgerlichten Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten geeignet sind. In diesem Spiegel sehen wir nicht nur, was der demokratische Fortschritt überwunden und besiegt, sondern auch, was er verloren und der Verachtung preisgegeben hat.
Mit der Abschaffung seiner Standesvorrechte im Jahre 1919 verlor der Adel die Reste des Einflusses, die ihm in Deutschland nach einem langen und schleichenden ökonomischen Niedergang geblieben waren. Dennoch steht gerade die Hocharistokratie auch heute noch im Rampenlicht und füllt zuverlässig die Spalten der Klatschpresse. Statt dem europäischen Adel nur mehr einen gewissen Unterhaltungswert zuzubilligen, spräche manches dafür, ihn als eine Art genetisches Weltkulturerbe zu betrachten: kostbar und bedroht. Denn aristokratische Lebensform und höfische Etikette haben über ein Jahrtausend die abendländischen Umgangsformen geprägt und ihre Spuren bis in unsere Gegenwart hinterlassen. Jens Jessen widmet sich in seinem Essay den schönen und staunenswerten Überbleibseln einer Vormoderne, die unserer verbürgerlichten Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten geeignet sind. In diesem Spiegel sehen wir nicht nur, was der demokratische Fortschritt überwunden und besiegt, sondern auch, was er verloren und der Verachtung preisgegeben hat.
Im Mai 2003 wird die Internistin Mechthild Bach von einer Krankenkasse angezeigt. Die Ärztin, die viele Krebskranke in ihrer letzten Lebensphase versorgt, soll dreizehn Patienten mit Überdosen an Morphium und Beruhigungsmitteln in den vorzeitigen Tod geschickt haben: fahrlässige Tötung, gar Mord – oder palliative Fürsorge und indirekte Sterbehilfe für Todkranke? Acht Jahre lang kämpft Mechthild Bach gegen Vorverurteilungen und übereifrige Gutachter. Sie beteuert, stets ausschließlich Schmerzlinderung für ihre Patienten angestrebt zu haben. Doch Richter und Sachverständige sehen auch Heimtücke als mögliches Motiv ihres Handelns an. Anfang 2011 nimmt Mechthild Bach sich mit einer Überdosis Morphium das Leben, nachdem das Gericht ihr die letzte Hoffnung auf einen Freispruch und auf einen Neuanfang als Ärztin genommen hat. Ihre Geschichte erzählt vom Versagen der Justiz, von selbstherrlichen Gutachtern, die sich als Ankläger aufspielen, und von einer Medizin, die für ein Sterben in Würde noch keinen Ort hat.
Oswald Spengler war ein einflussreicher Denker und ausgesprochen populär: Dennoch ist der Autor von »Der Untergang des Abendlandes« binnen kürzester Zeit von der diskursiven Bildfläche verschwunden. Anlässlich des 100. Erscheinungs-Jahrestages der seinerzeit viel Aufsehen erregenden Schrift versammelt »Spenglers Nachleben« Beiträge aus unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Bereichen, die der Frage nachgehen, welchen Einfluss Spenglers Denken auch nach dessen »Überwindung« auf die europäische Geistesgeschichte hatte. Im Zentrum stehen dabei die Begriffe Kultur, Technik und (Ende der) Geschichte, die in Spenglers Arbeit auf eine eigentümliche und – so die Hypothese dieser Beiträge – keineswegs folgenlose Weise zusammenfanden.
Viel ist über den Intellektuellen in seiner Rolle als Wortführer des Geistes geschrieben worden. Sein Stil und Gebaren aber wurden dabei kaum gewürdigt. Hannelore Schlaffers Essays rücken sie ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Oswald Spengler war ein einflussreicher Denker und ausgesprochen populär: Dennoch ist der Autor von »Der Untergang des Abendlandes« binnen kürzester Zeit von der diskursiven Bildfläche verschwunden. Anlässlich des 100. Erscheinungs-Jahrestages der seinerzeit viel Aufsehen erregenden Schrift versammelt »Spenglers Nachleben« Beiträge aus unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Bereichen, die der Frage nachgehen, welchen Einfluss Spenglers Denken auch nach dessen »Überwindung« auf die europäische Geistesgeschichte hatte. Im Zentrum stehen dabei die Begriffe Kultur, Technik und (Ende der) Geschichte, die in Spenglers Arbeit auf eine eigentümliche und – so die Hypothese dieser Beiträge – keineswegs folgenlose Weise zusammenfanden.
Viel ist über den Intellektuellen in seiner Rolle als Wortführer des Geistes geschrieben worden. Sein Stil und Gebaren aber wurden dabei kaum gewürdigt. Hannelore Schlaffers Essays rücken sie ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Problemzone Gehirn? Ein Flöte spielender Hund? Die Gemeinsamkeit von Weltanschauungen und Küchenmaschinen? Kein Thema ist für Kathrin Dittmer zu skurril, kein Kommentar zu bissig, um nicht aufs Papier gebracht zu werden. Die Leiterin des Literaturhauses Hannover hat Kolumnen für das Programmheft ihres Hauses als ideales Format für erzählerische Miniaturen genutzt, die nun erstmals in einem Buch versammelt erscheinen. Schließlich ist da über die Jahre einiges zusammengekommen an scharfsinnigen Gedankenspaziergängen und melancholischen Denkbildern, ebenso kurzweilig wie originell.
Problemzone Gehirn? Ein Flöte spielender Hund? Die Gemeinsamkeit von Weltanschauungen und Küchenmaschinen? Kein Thema ist für Kathrin Dittmer zu skurril, kein Kommentar zu bissig, um nicht aufs Papier gebracht zu werden. Die Leiterin des Literaturhauses Hannover hat Kolumnen für das Programmheft ihres Hauses als ideales Format für erzählerische Miniaturen genutzt, die nun erstmals in einem Buch versammelt erscheinen. Schließlich ist da über die Jahre einiges zusammengekommen an scharfsinnigen Gedankenspaziergängen und melancholischen Denkbildern, ebenso kurzweilig wie originell.
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