»Traumprotokolle sind die Plots der Kunstwerke, nicht die Kunstwerke selbst. Der Traum ist das Kunstwerk.« Nach jahrelanger Beschäftigung mit den Träumen entdeckte Christof Wackernagel das revolutionäre Potenzial des Traums. Er begab sich damit auf eine Forschungsreise ins Unbewusste, die in den Tiefen des individuellen Geistes begann und bis ins Herz der Gesellschaft führte. Nach über vierzig Jahren des Selbstexperiments legt er nun mit der Traumprotokollsammlung Texte vor, die den Zustand unserer Gesellschaft vor Augen führen, indem sie den Blick auf deren geträumtes Spiegelbild in einem individuellen Bewusstsein wagen.
Phänomen Traum: Kunstwerk – und damit Gesellschaftsbild? Träume sind die Quelle der Kunst. Damit aber nicht genug. Sie sind ebenso Quelle der Utopie und bilden auf diese Weise, so zeigt Christof Wackernagel in »Politik des Traums«, die Grundlage für eine bessere Gesellschaft. Anhand der Protokolle seiner eigenen Träume macht Wackernagel eine Assoziationskette auf. Er deutet Träume nicht mehr nur als Spiegel eines je individuellen Zustands, sondern als Ausdruck des kollektiven Unbewussten. So vermag er den Zustand der Gesellschaft aus Träumen abzuleiten: Träume entpuppen sich in Wackernagels ebenso schonungsloser wie hintergründiger Traumanalyse als Soziogramme, als Albträume, die die Verfassung der Gesellschaft widerspiegeln, sowie als gesellschaftliche Wunschträume, die auf das träumende Individuum abgestimmte Maßstäbe für ein anderes Leben anbieten. »Der Traum deutet nicht die Verhältnisse, er stellt sie dar. Diese Darstellung kann helfen, die Verhältnisse zu erkennen.« Christof Wackernagel
Phänomen Traum: Kunstwerk – und damit Gesellschaftsbild? Träume sind die Quelle der Kunst. Damit aber nicht genug. Sie sind ebenso Quelle der Utopie und bilden auf diese Weise, so zeigt Christof Wackernagel in »Politik des Traums«, die Grundlage für eine bessere Gesellschaft. Anhand der Protokolle seiner eigenen Träume macht Wackernagel eine Assoziationskette auf. Er deutet Träume nicht mehr nur als Spiegel eines je individuellen Zustands, sondern als Ausdruck des kollektiven Unbewussten. So vermag er den Zustand der Gesellschaft aus Träumen abzuleiten: Träume entpuppen sich in Wackernagels ebenso schonungsloser wie hintergründiger Traumanalyse als Soziogramme, als Albträume, die die Verfassung der Gesellschaft widerspiegeln, sowie als gesellschaftliche Wunschträume, die auf das träumende Individuum abgestimmte Maßstäbe für ein anderes Leben anbieten. »Der Traum deutet nicht die Verhältnisse, er stellt sie dar. Diese Darstellung kann helfen, die Verhältnisse zu erkennen.« Christof Wackernagel
Hegel erhebt den Anspruch, in seiner Konzeption der Vernunft subjektives Denken und soziale Wirklichkeit versöhnt zu haben. Kritische Theorie weist diesen Anspruch ab, knüpft jedoch an den Begriff der objektiven Vernunft an, um ihm eine nicht-metaphysische Form zu geben. In dieser Perspektive prüft Schiller zentrale Begriffe von Hegels Logik und seiner Rechtsphilosophie auf ihre Aktualität und verfolgt die kritische Transformation des Begriffs objektiver Vernunft bei Marx und Adorno. Obwohl Hegel die politischen Kompromissgebilde seiner Zeit zum Abbild der ewigen Vernunft verklärte, gelangen ihm tiefe Einblicke in die Widersprüche der modernen Welt, die auch heute noch verstörend und erhellend sind.
Unmittelbar nachdem sie 1917 den Türken entkommen ist, beginnt Arshaluys Mardigian als eine der wenigen Überlebenden des Völkermords an den Armeniern, von ihren Erfahrungen während des Genozids zu berichten. Ihr authentischer Augenzeugenbericht wurde seit seiner Erstveröffentlichung 1918 bereits in zwanzig Sprachen übersetzt und 1919 erfolgreich verfilmt; sie selbst spielte in dem Stummfilm die Hauptrolle. Der Leidensweg des Mädchens erscheint nun nach hundert Jahren erstmals auf Deutsch und lässt uns auch hierzulande, wo eine gründliche historische Aufarbeitung des türkischen Völkermords an den Armeniern nach wie vor aussteht, die Schrecken jener Ereignisse erahnen. Schonungslos und eindringlich erzählt Arshaluys Mardigian von ihren Erlebnissen während der Todesmärsche, der Gefangenschaft in den Häusern reicher Türken, den Raubzügen kurdischer Reiter, den Massakern an ihrem Volk, ihrem sechsmonatigen Umherirren in der Steppe und schließlich ihrer Rettung und Übersiedlung nach Amerika.
Hegel erhebt den Anspruch, in seiner Konzeption der Vernunft subjektives Denken und soziale Wirklichkeit versöhnt zu haben. Kritische Theorie weist diesen Anspruch ab, knüpft jedoch an den Begriff der objektiven Vernunft an, um ihm eine nicht-metaphysische Form zu geben. In dieser Perspektive prüft Schiller zentrale Begriffe von Hegels Logik und seiner Rechtsphilosophie auf ihre Aktualität und verfolgt die kritische Transformation des Begriffs objektiver Vernunft bei Marx und Adorno. Obwohl Hegel die politischen Kompromissgebilde seiner Zeit zum Abbild der ewigen Vernunft verklärte, gelangen ihm tiefe Einblicke in die Widersprüche der modernen Welt, die auch heute noch verstörend und erhellend sind.
Unmittelbar nachdem sie 1917 den Türken entkommen ist, beginnt Arshaluys Mardigian als eine der wenigen Überlebenden des Völkermords an den Armeniern, von ihren Erfahrungen während des Genozids zu berichten. Ihr authentischer Augenzeugenbericht wurde seit seiner Erstveröffentlichung 1918 bereits in zwanzig Sprachen übersetzt und 1919 erfolgreich verfilmt; sie selbst spielte in dem Stummfilm die Hauptrolle. Der Leidensweg des Mädchens erscheint nun nach hundert Jahren erstmals auf Deutsch und lässt uns auch hierzulande, wo eine gründliche historische Aufarbeitung des türkischen Völkermords an den Armeniern nach wie vor aussteht, die Schrecken jener Ereignisse erahnen. Schonungslos und eindringlich erzählt Arshaluys Mardigian von ihren Erlebnissen während der Todesmärsche, der Gefangenschaft in den Häusern reicher Türken, den Raubzügen kurdischer Reiter, den Massakern an ihrem Volk, ihrem sechsmonatigen Umherirren in der Steppe und schließlich ihrer Rettung und Übersiedlung nach Amerika.
Am 16. Dezember 1943 wurde die Damenschneiderin Elfriede Scholz nach der Denunziation durch eine Freundin in Berlin-Plötzensee enthauptet– wegen angeblicher »Wehrkraftzersetzung«, aber auch wegen ihres berühmten Bruders: Erich Maria Remarque. Der Autor des Antikriegsromans »Im Westen nichts Neues«, in Nazideutschland verfemt, hielt sich während des Zweiten Weltkriegs in den USA auf und verkehrte mit Emigranten und Filmstars wie Marlene Dietrich und Greta Garbo–wohlhabend, aber entwurzelt. VomTod seiner Schwester erfuhr er erst 1946. Heinrich Thies erzählt in lebendigen Szenen die Geschichte von zwei unterschiedlichen Geschwistern im Strudel der Weltgeschichte. Dabei stützt er sich auf zum Teil unveröffentlichte Dokumente wie Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und Gerichtsakten.
Am 16. Dezember 1943 wurde die Damenschneiderin Elfriede Scholz nach der Denunziation durch eine Freundin in Berlin-Plötzensee enthauptet– wegen angeblicher »Wehrkraftzersetzung«, aber auch wegen ihres berühmten Bruders: Erich Maria Remarque. Der Autor des Antikriegsromans »Im Westen nichts Neues«, in Nazideutschland verfemt, hielt sich während des Zweiten Weltkriegs in den USA auf und verkehrte mit Emigranten und Filmstars wie Marlene Dietrich und Greta Garbo–wohlhabend, aber entwurzelt. VomTod seiner Schwester erfuhr er erst 1946. Heinrich Thies erzählt in lebendigen Szenen die Geschichte von zwei unterschiedlichen Geschwistern im Strudel der Weltgeschichte. Dabei stützt er sich auf zum Teil unveröffentlichte Dokumente wie Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und Gerichtsakten.
Berlin im Juli 2040: Die deutsche Studentin Jenny und der sudanesische Arzt Rocco erwachen auf dem Dach des Reichstags – zwanzig Jahre nach ihrer letzten Erinnerung. Was ist mit ihnen geschehen und warum besitzen sie plötzlich übernatürliche Fähigkeiten? Um das herauszufinden, begeben sie sich auf eine Reise durch Berlin, und lernen die bedrohliche Realität dieser Zukunft kennen: Die Klimakatastrophe, Pandemien,Wirtschaftskrisen, Digitalisierung und Migration setzen dem Land zu – es ist nach dem Verfall traditioneller Parteien inmitten eines zerstrittenen Europas nahezu unregierbar geworden. Die oppositionelle Bürgerbewegung »SPES« (kurz für »Social Politics– Environment Survival«) stellt sich den durch KI und Robotisierung ausgelösten sozialen Ungerechtigkeiten entgegen. Als in der Öffentlichkeit die Infiltration der Regierung durch amerikanische Internetkonzerne bekannt wird, steht Berlin kurz vor dem politischen Kollaps. Eine Rede der Kanzlerin auf dem Balkon des Reichstags wird zum letzten Versuch, einen Bürgerkrieg zu verhindern. Doch mitten in ihrer Ansprache wird die Kanzlerin Opfer eines perfiden Attentats, in das Jenny und Rocco entschlossen eingreifen. Die möglichen Entwicklungen, die dieser Roman beschreibt, fußen auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Zukunftsforschung.
– Justiz-Interpellation – Vom Preis des Unrechts und der Rentabilität des Rechts – Jurisprudenz und Gesellschaft – Wie frei ist unsere Justiz? – Mißachtet unsere Justiz das Gebot demokratischer Rechtsstaatlichkeit? – Der mißhandelte Rechtsstaat in Erfahrung und Urteil bundesdeutscher Schriftsteller, Rechtsanwälte und Richter – Vorwort zu Lord Dennings Report zum Fall Profumo – Zu den Hintergründen des Falles Weigand – Der Fall Brühne-Ferbach-Strauß – Der Radikalenerlaß – Der Fall Peter-Paul Zahl – Die Sprache des Rechtes als Beugung des Rechtes der Sprache
– Eine gebildete Sprache – was sie leisten muss – Verteidigung des langen Satzes – Vom Wesen der Mitlaute – Lob der Interpunktionen – Der Dativkomplex – Angewandter Versinnlichungs-Zwischenruf – Ein Bonmot, das Furore gemacht hat – Die Schulen der Sprachlosigkeit. – Thesen zur Frage der Sprachkritik und sprachlichen Praxis – Information in der Demokratie – Journalistensprache als Öffentlichkeitskastration – Aus der Arbeit eines Seminars über bundesdeutsche Fernsehdiskussionen – Hegels Sprache: Pathos und Humor – Kritik an einem (Heidegger-)Referat – Sprachlosigkeitsregelung. Selbstzensur als Geschichtsverleugnung – Theologische Kopfbräuche in Deutschland, und wie man sie loswird – Der unteilbare Etikettenschwindler oder Die Mauer als Müßigkeit – Die Geburt des Unmenschen aus dem Schlaf der Sprache – Arbeitsweisen der Schriftsteller
‚Graphologie hatte mich bereits als Kind interessiert, und Joseph Roth, der in meinem Elternhaus verkehrte und ebenfalls graphologisch interessiert und tätig war, hat mich darin bestärkt, sodaß es sehr früh zu einer Vertiefung in die Physiognomik expressiver Bewegung kam. In Amerika, bei der Armee, bestand meine Tätigkeit als klinischer Psychologe im wesentlichen darin, ›projektive Techniken‹ anzuwenden; und die Graphologie, von der gar nicht bekannt war, daß sie etwas Seriöses haben könne, wo sie sich auf eine Theorie der Ausdrucksbewegung gründet, die führte ich da ein. Von daher kam es, nach dem Krieg, zu meinem Graphologie-Buch, das zwanzig Jahre lang mit immer erneuten Auflagen auf dem Markt blieb, und zu den Vorlesungen, die ich auf Veranlassung befreundeter Psychoanalytiker über den gleichen Gegenstand am New Yorker City College hielt. Später nur ergab sich ein steigender Widerwille gegen die Vermarktung der Sache, vor allem nach den Regeln der ›industrial psychology‹ in Amerika und der marktwirtschaftlichen hier. Mein Interesse aber – ob an Graphologie oder Astrologie, an UFOs oder Atlantis – gilt dem, was an ungelösten Problemen, an erkenntnistheoretisch potentiell sehr produktiven Beziehungen dahintersteckt.‘
Marx oder die Kanalisierung der Zukunft / Die entdämmte Vergangenheit: Freud / Der vermessene Mensch / Die anonymen Zwänge / Zur Selbstkritik der Psychoanalyse / Expeditionen zu uns selber / Zum psychoanalytischen Erkenntnisbegriff.
– Eine gebildete Sprache – was sie leisten muss – Verteidigung des langen Satzes – Vom Wesen der Mitlaute – Lob der Interpunktionen – Der Dativkomplex – Angewandter Versinnlichungs-Zwischenruf – Ein Bonmot, das Furore gemacht hat – Die Schulen der Sprachlosigkeit. – Thesen zur Frage der Sprachkritik und sprachlichen Praxis – Information in der Demokratie – Journalistensprache als Öffentlichkeitskastration – Aus der Arbeit eines Seminars über bundesdeutsche Fernsehdiskussionen – Hegels Sprache: Pathos und Humor – Kritik an einem (Heidegger-)Referat – Sprachlosigkeitsregelung. Selbstzensur als Geschichtsverleugnung – Theologische Kopfbräuche in Deutschland, und wie man sie loswird – Der unteilbare Etikettenschwindler oder Die Mauer als Müßigkeit – Die Geburt des Unmenschen aus dem Schlaf der Sprache – Arbeitsweisen der Schriftsteller
– Justiz-Interpellation – Vom Preis des Unrechts und der Rentabilität des Rechts – Jurisprudenz und Gesellschaft – Wie frei ist unsere Justiz? – Mißachtet unsere Justiz das Gebot demokratischer Rechtsstaatlichkeit? – Der mißhandelte Rechtsstaat in Erfahrung und Urteil bundesdeutscher Schriftsteller, Rechtsanwälte und Richter – Vorwort zu Lord Dennings Report zum Fall Profumo – Zu den Hintergründen des Falles Weigand – Der Fall Brühne-Ferbach-Strauß – Der Radikalenerlaß – Der Fall Peter-Paul Zahl – Die Sprache des Rechtes als Beugung des Rechtes der Sprache
Dietrich Kittner zum 85. Geburtstag am 30. Mai 2020 Fünfzig Jahre lang stand der Kabarettist Dietrich Kittner auf der Bühne, um Politikern und Wirtschaftsvertretern die Leviten zu lesen. Das handelte ihm den Ausschluss aus der SPD ein und führte dazu, dass er im Fernsehen nicht mehr auftreten konnte. Seine Bühnenauftritte aber konnten ihm nicht verboten werden – und die waren stets ausverkauft. Nicht zuletzt wurde sein Wirken mit dem Deutschen Kleinkunstpreis geehrt. Dietrich Kittner (1935–2013) gründete schon im Alter von 25 Jahren ein eigenes Studentenkabarett. Später tourte er als Solokünstler kreuz und quer durch die Republik und konnte aufgrund seiner marxistischen Positionen als einer der wenigen Westkünstler auch in der DDR auftreten. In Hannover betrieb er gemeinsam mit seiner Ehefrau Christel drei Jahrzehnte ein eigenes Spielhaus: das Theater an der Bult und später das Theater am Küchengarten. Sylvia Remé erzählt in ihrer Biografie die Geschichte eines zeitlebens unbeugsamen, aber auch umstrittenen Künstlers. Indem sie Kittners politisch-satirische Kunst historisch einordnet, öffnet sie einen Weg, dessen Werk im siebten Jahr nach seinem Tod neu zu entdecken.
Dietrich Kittner zum 85. Geburtstag am 30. Mai 2020 Fünfzig Jahre lang stand der Kabarettist Dietrich Kittner auf der Bühne, um Politikern und Wirtschaftsvertretern die Leviten zu lesen. Das handelte ihm den Ausschluss aus der SPD ein und führte dazu, dass er im Fernsehen nicht mehr auftreten konnte. Seine Bühnenauftritte aber konnten ihm nicht verboten werden – und die waren stets ausverkauft. Nicht zuletzt wurde sein Wirken mit dem Deutschen Kleinkunstpreis geehrt. Dietrich Kittner (1935–2013) gründete schon im Alter von 25 Jahren ein eigenes Studentenkabarett. Später tourte er als Solokünstler kreuz und quer durch die Republik und konnte aufgrund seiner marxistischen Positionen als einer der wenigen Westkünstler auch in der DDR auftreten. In Hannover betrieb er gemeinsam mit seiner Ehefrau Christel drei Jahrzehnte ein eigenes Spielhaus: das Theater an der Bult und später das Theater am Küchengarten. Sylvia Remé erzählt in ihrer Biografie die Geschichte eines zeitlebens unbeugsamen, aber auch umstrittenen Künstlers. Indem sie Kittners politisch-satirische Kunst historisch einordnet, öffnet sie einen Weg, dessen Werk im siebten Jahr nach seinem Tod neu zu entdecken.
Gegenwärtig gibt es eine neuentfachte gesellschaftliche Diskussion über alternativmedizinische Heilverfahren, welche mit den Theorien der Naturwissenschaft in Konflikt stehen. Vor allem die Homöopathie gerät zunehmend unter Beschuss und soll, wenn es nach dem Willen der Gegner der Alternativmedizin geht, aus der ärztlichen Praxis ausgeschlossen werden. Aber auch anderen Methoden wie Akupunktur, Osteopathie oder Yoga soll künftig kein Platz mehr im Gesundheitswesen eingeräumt werden. Organisierte Gruppierungen aus den Reihen der sogenannten Skeptikerbewegung setzen sich mit großangelegten Kampagnen dafür ein, diese Ziele gesellschaftlich und politisch umzusetzen. Hans-Josef Fritschi prüft die Intentionen und Argumente der Homöopathiegegner und beleuchtet, wieso die Diskussion solch medialen Aufwind erhalten hat. Außerdem wagt er einen kritischen Blick in die Zukunft der angestrebten streng rationalistischen Einheitsmedizin und untersucht, was sie für die Patientinnen und Patienten bedeuten würde. Ein Plädoyer für den Erhalt der Komplementärmedizin.
Gegenwärtig gibt es eine neuentfachte gesellschaftliche Diskussion über alternativmedizinische Heilverfahren, welche mit den Theorien der Naturwissenschaft in Konflikt stehen. Vor allem die Homöopathie gerät zunehmend unter Beschuss und soll, wenn es nach dem Willen der Gegner der Alternativmedizin geht, aus der ärztlichen Praxis ausgeschlossen werden. Aber auch anderen Methoden wie Akupunktur, Osteopathie oder Yoga soll künftig kein Platz mehr im Gesundheitswesen eingeräumt werden. Organisierte Gruppierungen aus den Reihen der sogenannten Skeptikerbewegung setzen sich mit großangelegten Kampagnen dafür ein, diese Ziele gesellschaftlich und politisch umzusetzen. Hans-Josef Fritschi prüft die Intentionen und Argumente der Homöopathiegegner und beleuchtet, wieso die Diskussion solch medialen Aufwind erhalten hat. Außerdem wagt er einen kritischen Blick in die Zukunft der angestrebten streng rationalistischen Einheitsmedizin und untersucht, was sie für die Patientinnen und Patienten bedeuten würde. Ein Plädoyer für den Erhalt der Komplementärmedizin.
Jedes Gerichtsverfahren spiegelt wider, woran unsere Gesellschaft krankt. Mal offenbaren wohlhabende Finanzjongleure ihren Hochmut, mal zeigt sich, wie armselig das Leben auf der anderen Seite der Gesellschaft ist. Mal wird einem von den Medien längst verurteilten Bundespräsidenten die Amtswürde vor Gericht endgültig genommen, mal das Intimleben eines TV-Wetterexperten lüstern seziert. Vor Gericht erhalten nahezu alle menschlichen Seelenregungen, die sonst im Verborgenen walten, ihre Bühne: Machtfantasien oder Habgier, seelische Gewalt oder Niedertracht. Es kommt aber auch die Infamie eines Justizapparats zum Vorschein, der lieber an einem Irrtum festhält, als ihn zuzugeben. Oder der einem Angeklagten, der freigesprochen werden musste, nachruft, man halte ihn trotzdem für den Täter. Vor Gericht zeigen sich jedoch nicht nur die Abgründe menschlicher Existenz, es gibt auch Momente der Hoffnung. Wenn es einem Richter gelingt, die aus den Fugen geratene Welt der Täter und Opfer wieder ins Lot zu bringen, kann unsere Justiz Wunden heilen.
Jedes Gerichtsverfahren spiegelt wider, woran unsere Gesellschaft krankt. Mal offenbaren wohlhabende Finanzjongleure ihren Hochmut, mal zeigt sich, wie armselig das Leben auf der anderen Seite der Gesellschaft ist. Mal wird einem von den Medien längst verurteilten Bundespräsidenten die Amtswürde vor Gericht endgültig genommen, mal das Intimleben eines TV-Wetterexperten lüstern seziert. Vor Gericht erhalten nahezu alle menschlichen Seelenregungen, die sonst im Verborgenen walten, ihre Bühne: Machtfantasien oder Habgier, seelische Gewalt oder Niedertracht. Es kommt aber auch die Infamie eines Justizapparats zum Vorschein, der lieber an einem Irrtum festhält, als ihn zuzugeben. Oder der einem Angeklagten, der freigesprochen werden musste, nachruft, man halte ihn trotzdem für den Täter. Vor Gericht zeigen sich jedoch nicht nur die Abgründe menschlicher Existenz, es gibt auch Momente der Hoffnung. Wenn es einem Richter gelingt, die aus den Fugen geratene Welt der Täter und Opfer wieder ins Lot zu bringen, kann unsere Justiz Wunden heilen.
Ein liebestoller Gott verfolgt eine Nymphe, die seiner Zudringlichkeit nur dadurch entkommt, dass sie sich in einen Baum verwandelt. Die Geschichte von Daphne und Apoll gehört zu den schönsten und bekanntesten aus Ovids »Metamorphosen«. Über zwei Jahrtausende hinweg hat sie Maler und Bildhauer so fasziniert, dass sie immer wieder den entscheidenden Augenblick der Verwandlung Daphnes zu bannen versuchten. Einige der größten Werke der Kunstgeschichte sind so entstanden. Ovids Text ist heute jedoch mehr denn je eine Herausforderung: Allein schon das antike Versmaß bereitet im Deutschen Kopfzerbrechen. Auch wenn das mythische Geschehen klar erscheint, erweist sich Ovids Sprache als so komplex, dass sich Generationen von Schülern daran die Zähne ausgebissen haben. Wie ist mit einer Sprache umzugehen, die niemandes Muttersprache mehr ist, mit einer literarischen Form, die wir kaum noch durchschauen? Für Burkhard Müller schafft erst die Einsicht in das, was uns von den Zeiten Ovids trennt, die Voraussetzung für eine Annäherung an sein Werk. Indem Müller den Geist der antiken Vorlage einzufangen versucht, bietet er uns einen Schlüssel nicht nur zur lateinischen Dichtkunst, sondern auch zu der von ihr inspirierten abendländischen Kunstgeschichte.
Hannes Weckerling ist wohl das, was man unter einem ›liebenswerten Unruhestifter‹ versteht: Vater zweier Kinder und mit seiner Lebensgefährtin an seiner Seite tritt er als gewitzter Autor auf und hält Distanz zu den allgegenwärtigen technischen Errungenschaften. Er nimmt sich selbst und das Leben zwar wichtig, aber nicht so ernst, als plötzlich ihm die Ärzte nach einem epileptischen Anfall eine folgenschwere Diagnose stellen: Hirntumor. Nicht länger die Mitmenschen durch sein oft bizarres Verhalten irritierend, will sich Weckerling für den fundamentalen Riss in seinem Dasein wappnen. Dabei übernimmt er von Ratschlägen nur das, was in ihm nachhallt. Als eigensinniger Zeitgenosse meint er, eine intuitive Strategie des Widerstands und der Überwindung zu finden. In seinen Kladden schreibt er assoziativ viele Gedanken nieder. Immer stärker saugt er damit den Leser in den Strudel dessen hinein, was sich im Verlauf dieser Krise in seiner Seele entwickelt. Aus dem Wechselspiel der verschiedenen erzählerischen Bestandteile, verwoben mit Zitaten, Songtexten, Radioansagen und Haikus, erwächst die eindringliche und sprachlich virtuose Schilderung einer existentiellen Geschichte mit autobiografischen Zügen.
Das deutsche Abitur war jahrzehntelang ein Qualitätssiegel. Bildung »made in Germany« genoss hohes Ansehen in der Welt und versprach mit dem Abitur als ihrem schulischen Höhepunkt freien Hochschulzugang und gesellschaftlichen Aufstieg. Wird das Versprechen heute noch eingehalten? Das Bild, das die Schulen und die von ihnen vergebenen Abschlüsse bieten, gibt eine eindeutige Antwort: Kaum jemand kann noch darüber hinwegsehen, dass das Leistungsniveau in deutschen Schulen nicht nur in alarmierendem Maße sinkt, sondern im Vergleich der Bundesländer auch noch eklatante Unterschiede aufweist. Obwohl das bildungspolitische Chaos und die skandalöse Ungerechtigkeit im deutschen Bildungssystem offensichtlich sind, herrscht über die entscheidende Ursache für den Niedergang weitgehend Unklarheit. Katja Koch und Mathias Brodkorb zeigen, dass der mit guten Gründen vor siebzig Jahren eingeführte Bildungsföderalismus inzwischen absurde Blüten treibt: Während einige Bundesländer hohe Anforderungen stellen, machen es andere ihren Abiturienten leicht. So hängt das Abiturergebnis heute eher von der Gnade der Geburt als von der schulischen Leistung ab. Leidtragende sind nicht nur Schüler und ihre Eltern.
Entwicklungshilfe, beschönigend heute auch »Entwicklungszusammenarbeit« genannt, ist eine umstrittene Angelegenheit. Gegner wie Befürworter führen gewichtige Argumente ins Feld, sind sich jedoch darin einig, dass etwas geschehen muss, gerade im subsaharischen Afrika. Nur was und wie? Sollen Veränderungen durch radikale Beschränkung auf humanitäre Hilfe und durch das Hoffen auf Eigeninitiativen aus dem Druck menschenunwürdiger Verhältnisse heraus zustande kommen? Oder durch zusätzliche finanzielle Hilfen und Kooperation in der Erwartung einer allmählichen Veränderung zum Besseren? Und zu welchem Besseren überhaupt? Ruanda gilt heute als Paradebeispiel der Entwicklung in Zentralafrika, die Demokratische Republik Kongo hingegen als Inbegriff von Korruption, Vetternwirtschaft und Staatsversagen. Zwei Extreme in Afrika, die gleichwohl Parallelen aufweisen und uns vor allem zu einem genauen – und selbstkritischen – Blick auf Afrika auffordern: jenseits paternalistischer Attitüden, politischer Blindheit, ökonomischer Gier oder einer Gleichgültigkeit, die oft in bedenkliche Nähe zur Arroganz gerät – trotz des europäischen Wunsches, Hilfe zu leisten. Seit fast zwanzig Jahren arbeitet Gerd Hankel in und über Zentralafrika und blickt auf eine lange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit NGOs zurück. Seine Beobachtungen münden in einem differenzierten Plädoyer für die Entwicklungshilfe, zu der es trotz aller Widrigkeiten und realitätsfernen Erwartungen auf Geber- wie Nehmerseite keine sinnvolle Alternative gibt.
Mit dem »Berlin-Monitor« werden die politischen Einstellungen und das politische Engagement der Berliner Bevölkerung untersucht. Wie offen sind die BerlinerInnen, wie weit ist Rechtsextremismus verbreitet, wer ist von Diskriminierung betroffen? Ein Schwerpunkt des Buches liegt auf der Verbreitung antisemitischer Einstellungen und den Erfahrungen der von Antisemitismus Betroffenen. So gelingt es, aus der Perspektive kritischer Wissenschaft Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Der »Berlin-Monitor« liefert einen wichtigen Einblick in eine vielfältige Stadtgesellschaft, aber auch ein Verständnis für die Bruchlinien dieser Metropole.
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