Adornos Aufführungstheorie, die im Nachlassband »Zu einer Theorie der musikalischen Reproduktion« zusammengefasst ist, blieb fragmentarisch. Elvira Seiwert verfolgt sie in ihren Hauptzügen, setzt sie in Beziehung vor allem zu Benjamin und seiner Findung der »dialektischen Bilder«, nicht zuletzt auch zum Spontaneitätsgedanken Ulrich Sonnemanns. Der Dirigent Michael Gielen schreibt: »Was bei Adorno angedeutet wurde, ist hier breit ausgeführt und mit Beispielen und Analysen belegt, für die die langjährige Rundfunkarbeit der Autorin das phantasievolle Gerüst liefert. Die Arbeit von Elvira Seiwert sollte obligatorische Lektüre all der meist ahnungslosen Musikbeflissenen sein.«
Auch Kulturveranstalter beginnen, über nachhaltige Produktion und Lebensgestaltung verantwortungsbewusst nachzudenken und sich der Herausforderung der Nachhaltigkeit mit entsprechenden Konzepten zu stellen. Der Trägerverein der Sommerlichen Musiktage Hitzacker hat 2011 beschlossen, dieses Thema auch in der deutschen Klassik-Landschaft zur Sprache bringen – und damit einen ersten konkreten Beitrag zur Diskussion über die Rolle der sogenannten „Hochkultur“ in der nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Den Entwurf eines eigenen Konzepts hat der Verein Ende 2012 vorgelegt. Beim 68. Festival 2013 haben Experten und Publikum dieses Thema beim „Forum Nachhaltigkeit“ diskutiert. Referenten waren: Prof. Dr. Hansjörg Küster, Prof. Dr. Johannes Prüter, Stefan Voelkel, Sigrid Maier-Knapp-Herbst und Prof. Dr. Volker Kirchberg. Moderatorin: Linda Anne Engelhardt. „Nachhaltigkeit. und die Kultur?“ ist die Dokumentation des ersten „Forum Nachhaltigkeit“.
Die vorliegende Monographie zum Utrechter Te Deum wendet sich an ein breites Publikum. Sie ist eine Fundgrube für den Musikliebhaber, den Chorsänger, den Musikstudenten, den Dirigenten und den Wissenschaftler. Christian Bährens entführt den Leser in die Zeit Händels und beleuchtet alle interessanten Aspekte, die mit dem Werk und seiner Entstehung sowie der Musik und ihren interpretatorischen Möglichkeiten zusammenhängen. Sein Buch verbindet Bekanntes mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es füllt eine Lücke in der Fachliteratur und ist für jeden Händel-Fan eine Bereicherung.
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