„Urteilskraft“ ist eine der zentralen Fiktionen aller modernen Gesellschaften. Es wird kein Vertrag geschlossen, keine Wahl abgehalten, kein Gerichtsverfahren geführt, ohne daß implizit immer schon die Urteilsfähigkeit der Beteiligten unterstellt würde. Gleichzeitig aber wird die immer schon unterstellte Urteilskraft der Individuen durch die moderne Gesellschaft hintertrieben. Hannah Arendt hat erkannt, daß die zunehmende Atomisierung der Gesellschaft, die globalen Krisenerscheinungen, die Entindividualisierung der zwischen Arbeit und Konsum eingespannten Menschen zu „Weltlosigkeit“ und Verlust von Urteilskraft, den Bedingungen für die Entstehung totalitärer Herrschaft, führen. Eine Stärkung der politischen Freiheit setzt daher Stärkung der politischen Urteilskraft voraus. Frank Hermenau versteht es in seiner Studie über Hannah Arendt, dem philosophischen Begriff der Urteilskraft die politische Schärfe zu geben, die ihn zu einer Waffe im Kampf gegen totalitäre Versuchungen macht.
Katharina Höcker begibt sich mit ihrem ersten Gedichtband in die Nähe Chopins. Und das nicht nur in der Musikalität ihrer Dichtung, sondern auf faszinierende Weise auch in der Form. Der dem Alphabet folgende Gedichtzyklus gleicht auf sprachlicher Ebene dem Kreis der sechsund-zwanzig Chopinkompositionen, ein Sprachquintenzirkel also und eine große poetische Überraschung.
Hannelies Taschaus neue Gedichte beeindrucken durch die klare Sprache, in der sie scheinbar einfache Beobachtungen festhält. Diese Wirklichkeitspartikel weiten sich zu Porträts und zu Geschichten, wenn man dem genauen Blick der Autorin folgt. Wunderbar und erschreckend erscheint, was sie unterwegs wahrnimmt. Meisterhaft formuliert sie ihre Eindrücke und Gedanken im Gedicht, das während des Lesens poetische Kraftfelder aufbaut.
Cultural Studies nehmen in den Humanwissenschaften der angelsächsischen Länder einen zentralen Platz ein. Sie untersuchen mit einer offenen Methodologie kulturelle, geschlechtsspezifische und mediale Phänomene. Die Grundlagentexte geben dem deutschsprachigen Publikum eine Einführung in die Cultural Studies. Aus dem Inhalt: 1) Roger Bromley: Cultural Studies gestern und heute 2) Udo Goettlich/ Carsten Winter: Die Rezeption der Cultural Studies in Deutschland 3) Richard Hoggart: Menschen und ihre Wirklichkeit. Erläuterungen zur Alltagskunst 4)Raymond Williams: Schlußfolgerungen aus „Kultur und Gesellschaft“ 5) Edward P. Thompson: Über „Die lange Revolution“ von Raymond Williams 6) Stuart Hall: Chiffrieren und Dechiffrieren Zwei Paradigmen 7) Richard Johnson: Was sind überhaupt Cultural Studies? 8) Simon Frith: Das Gute, das Schlechte und das Mittelmäßige 9) Lawrence Grossberg: Eine Skizze der Populärkultur 10) John Fiske: Populärkultur und Politik 11) David Morley: Auf dem Weg zu einer Ethnographie des Fern-sehpublikums 12) Ien Ang: Kultur und Kommunikation 13) Douglas Kellner: Medienkommunikationsforschung versus Cultural Studies. Einige Argumente gegen ihre Trennung
34 Gedichte, mit zahlreichen Zeichnungen von Lothar von Hoeren versehen.
Herausgeber und Redaktion verstehen die Zeitschrift erstens als Diskussionsforum für die materiale Anwendung kritischer Theorie auf aktuelle Gegenstände und zweitens als Rahmen für das Gespräch zwischen den verschiedenen methodologischen Auffassungen über die heutige Form kritischer Theorie. Drittens geht es schließlich darum, vereinzelte theoretische Anstrengungen thematisch zu bündeln und kontinuierlich zu präsentieren. Damit beabsichtigen wir, Autoren zu motivieren, sich an jenem Klärungs- und Aufklärungsprozess zu beteiligen, für den das Projekt kritischer Theorie(n) nach wie vor – oder mehr denn je? – steht.
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