Der verlorenen ostgalizischen Heimat ist eine Reihe oft kurzer, vignettenartiger Prosastücke gewidmet, worin Morgenstern die Erinnerungsbilder seiner Kindheits- und Jugendjahre zwischen 1890 und 1914 bewahrt hat.
Der alternde Schriftsteller Aladar Csanda, ein in New York lebender Emigrant, steht vor dem Abschluß eines neuen Buches, das von Menschen handelt, das er sein „Totenbuch“ nennt. Es handelt von Meschen, die er gekannt hat und die Auschwitz nicht überlebt haben. Die Vollendung dieses Buches aber wird durch einen mysteriösen Besucher verhindert. Was hinter all dem steht, eröffnet sich erst auf der Insel Edenia, wohin Csanda mit seinen Freunden eingeladen wird. Seit Generationen schon ist diese Insel eine Art Beobachtungs- und Aufklärungsstation, von der aus die ebenso gebildeten wie lebenszugewandten Edenier die Todesbesessenheit der ‚westlichen‘ Zivilisation verfolgen. Der Roman entstand großenteils in Morgensterns letzter Lebensdekade, neben seiner Arbeit an der unvollendet gebliebenen Autobiographie. Obwohl der Roman seine letzte Gestalt nicht mehr gefunden haben dürfte, zeigt der Text alle Merkmale Morgensternscher Prosa, den ironisch distanzierten Blick, Schärfe des Dialogs, Komik des Details, pointierte Formulierung. Er wird zum ersten Mal veröffentlicht. – “ ‚Der Tod ist ein Flop‘, sagt Soma Morgenstern, der ein Totenbuch geschrieben hat. Mit dem Literaturnobelpreisträger Elias Canetti teilt Morgenstern den Haß auf den Tod. Und wie der Romantitel kehrt diese abgrundtiefe Feindschaft in seinem Buch als Vexierbild zurück: ‚Mein Großvater ist sehr alt geworden. Er hat keine Angst vor dem Sterben gehabt, aber er haßte den Tod.‘ Dieser Großvater war es, der eine Insel gekauft hatte, irgendwo im stillen Ozean. Edenia, so der Name. Also Utopia. Eine ‚Insel der Glückseligen‘ inklusive eines globalstatistischen Instituts, dessen Mitarbeiter sich den Kopf zerbrechen über die Gefahren der Zivilisation. Anfang der 70er Jahre hat Soma Morgenstern diese zivilisationskritischen Gedanken formuliert, noch bevor eine ökologische oder grüne Bewegung existierte.“ Bayerischer Rundfunk
Der Kafka-Essay bildet einen Höhepunkt in Walter Benjamins Essayistik. Kramer deckt mit Hilfe philologischer Detailarbeit bislang unentdeckte esoterische Strukturen in ihm auf. Benjamins Umgang mit Bildlichkeit bildet ein zweites zentrales Motiv der Untersuchung. In der herausgearbeiteten Konzeption des dialektischen Bildes liegt ein Schnittpunkt von Philosophie und Kunst, die letztlich fragmentarisch bleibt. Dem Rätselhaften und Grenzgängerischen, das die Form des Essays mit sich bringt, geht Kramer schwerpunktmäßig nach.
Türckes Buch entlarvt den didaktischen Vermittlungsbegriff als Verfallsform des metaphysischen, der einst das Verhältnis von Ideen und Sinnenwelt, Form und Stoff, Gott und Welt zu klären suchte. An Platon, Aristoteles und der antiken Trinitätslehre wird gezeigt, wie unter den Voraussetzungen des philosophischen Idealismus die Vermittlung unweigerlich zum Absoluten wird und damit aber gerade in eine Vermittlung von nichts mit nichts zusammenzusinken droht. „Die polemische Verve dieser Arbeit, die auch literarisch ein hohes Vergnügen ist, gibt ihr in unserer akademischen Landschaft den Charakter einer unzweideutigen Seltenheit.“ (Ulrich Sonnemann)
Anne Dudens Gedichte zeigen vertraute Landschaften im fremden Blick. Ihre poetische Konzentration reizt die Gedächtnismuster und rückt im bildhaften Übersetzen eine in den Wörtern sich entfernende Welt nah an den eigenen Körper. Als würde beim Lesen die poetische Kraft der Autorin die gewöhnlichen Wahrnehmungswege umgehen und unmittelbar einleuchten, Gefühl und Erkenntnis gleichzeitig davon berührt. Dieser Einzelband ist Teil der von der Stiftung Niedersachsen geförderten Lyrik Edition.
Jürgen Theobaldys neue Gedichte bleiben dem »Feuerrad des Sommers« nah. Sein poetischer Blick auf die Tiere überrascht durch eine Leichtigkeit und Gedankenfreude, die an den 1990 erschienenen Band »In den Aufwind« erinnert. Wer diese Gedichte liest, wird gut nachvollziehen können, was der Autor, der das Gespräch über Lyrik maßgeblich beeinflußte, über seine Arbeit sagt: »Irgendwann weißt du, daß du Gedichte schreibst, weil du nie genau wissen wirst, was ein Gedicht ist. Und so erfährst du es.« Dieser Einzelband ist Teil der von der Stiftung Niedersachsen geförderten Lyrik Edition.
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