Katharina Höcker begibt sich mit ihrem ersten Gedichtband in die Nähe Chopins. Und das nicht nur in der Musikalität ihrer Dichtung, sondern auf faszinierende Weise auch in der Form. Der dem Alphabet folgende Gedichtzyklus gleicht auf sprachlicher Ebene dem Kreis der sechsund-zwanzig Chopinkompositionen, ein Sprachquintenzirkel also und eine große poetische Überraschung.
sprachschöpferischen Poesie. In Menschengesichtern und Lebensläufen den Wettern und den Landschaften der Geschichte auf der Spur, webt er Gebilde aus dunklen Farben und hellem Lachen. Gedichte, die den Sprachraum mit Gedankenlicht erhellen
Hannelies Taschaus neue Gedichte beeindrucken durch die klare Sprache, in der sie scheinbar einfache Beobachtungen festhält. Diese Wirklichkeitspartikel weiten sich zu Porträts und zu Geschichten, wenn man dem genauen Blick der Autorin folgt. Wunderbar und erschreckend erscheint, was sie unterwegs wahrnimmt. Meisterhaft formuliert sie ihre Eindrücke und Gedanken im Gedicht, das während des Lesens poetische Kraftfelder aufbaut.
„Irgendwann glauben wir an oben und unten ans gesetz der reihe daran daß wir noch immer ungewisses erwarten“ – Gesänge, zyklische Bilderfolgen, lange Erzählgedichte; in allem ein melodisches Sprechen, ein durchgehaltener Ton. „wie schwer / fällt eine Feder aus nackter Schale dieser Tag / heute ein harter flügel der unsre wut gen saturn trägt / nichts weiter.“ Die Lyrik von Sylvia Geist überrascht durch das Nebeneinander von Pathos und Lakonie, von magischen Zentren und naturwissenschaftlicher Genauigkeit. Es fällt auf angenehme Weise ein Formbewußtsein auf, das an lyrischen Traditionen geschult ist. Sie führt syntaktisch lange Wege sprachlich aus und schafft dennoch Aussparungen, sie benennt in Reihungen genau und eröffnet doch Räume. Die Autorin ist im Dargestellten auffindbar, weil sie sich zu den Dingen in der richtigen Distanz verhält.>Morgen Blaues Tier_ ist der erste Gedichtband von Sylvia Geist, die bislang nur in Literaturzeitschriften veröffentlichte. Also eine Entdeckung, eine lohnende. „Sylvia Geists>Periodischer Gesang „Da paart sich unüberhörbar poetische Potenz mit dem Mut zum großen Entwurf.“ (forum)
Ist es nicht schön, zu diesen / ruhigen Bewegungen zu finden, / in denen wir uns Zuhause fühlen?“ Wieviel unruhige Bewegung ist nötig, um aus der Erfahrung zu dieser kunstvollen Einfachheit in der Sprache zu finden, die Dittberners neue Gedichte atmen lassen?>Das Horchen der HerzgegendWasser Elegien „Die Quelle, aus der Dittberner schöpft, scheint vielmehr das Vertrauen in die Kraft der Poesie und in die einer umfassend begriffenen Sinnlichkeit und Liebe, drei Kräftezentren, die für Dittberner aufs engste zusammengehören.“ (Gustav Zürcher) „Wie kaum ein anderer Autor seiner Generation vermag Dittberner poetische Stimmungen einzufangen.in einer genauen, sinnlich schwingenden, in ihrer Behutsamkeit durchaus unmodischen Sprache.“ (Michael Buselmeier)
Cultural Studies nehmen in den Humanwissenschaften der angelsächsischen Länder einen zentralen Platz ein. Sie untersuchen mit einer offenen Methodologie kulturelle, geschlechtsspezifische und mediale Phänomene. Die Grundlagentexte geben dem deutschsprachigen Publikum eine Einführung in die Cultural Studies. Aus dem Inhalt: 1) Roger Bromley: Cultural Studies gestern und heute 2) Udo Goettlich/ Carsten Winter: Die Rezeption der Cultural Studies in Deutschland 3) Richard Hoggart: Menschen und ihre Wirklichkeit. Erläuterungen zur Alltagskunst 4)Raymond Williams: Schlußfolgerungen aus „Kultur und Gesellschaft“ 5) Edward P. Thompson: Über „Die lange Revolution“ von Raymond Williams 6) Stuart Hall: Chiffrieren und Dechiffrieren Zwei Paradigmen 7) Richard Johnson: Was sind überhaupt Cultural Studies? 8) Simon Frith: Das Gute, das Schlechte und das Mittelmäßige 9) Lawrence Grossberg: Eine Skizze der Populärkultur 10) John Fiske: Populärkultur und Politik 11) David Morley: Auf dem Weg zu einer Ethnographie des Fern-sehpublikums 12) Ien Ang: Kultur und Kommunikation 13) Douglas Kellner: Medienkommunikationsforschung versus Cultural Studies. Einige Argumente gegen ihre Trennung
34 Gedichte, mit zahlreichen Zeichnungen von Lothar von Hoeren versehen.
Herausgeber und Redaktion verstehen die Zeitschrift erstens als Diskussionsforum für die materiale Anwendung kritischer Theorie auf aktuelle Gegenstände und zweitens als Rahmen für das Gespräch zwischen den verschiedenen methodologischen Auffassungen über die heutige Form kritischer Theorie. Drittens geht es schließlich darum, vereinzelte theoretische Anstrengungen thematisch zu bündeln und kontinuierlich zu präsentieren. Damit beabsichtigen wir, Autoren zu motivieren, sich an jenem Klärungs- und Aufklärungsprozess zu beteiligen, für den das Projekt kritischer Theorie(n) nach wie vor – oder mehr denn je? – steht.
Die Religion erlebt seit Jahren eine unerwartete Renaissance. Es fehlt zwar nicht an Analysen dieser Entwicklung, doch kommen sie aber auf das Entscheidende kaum mehr zu sprechen: den religiösen Inhalt. Man behandelt ihn respektvoll neutral, glaubt oder verwirft ihn. Aber was seine unhintergehbaren Errungenschaften und untragbaren Defizite sind, wie sich seine manifeste und latente Fortdauer im Licht des 20. Jahrhunderts darstellt, wird kaum reflektiert. Türckes Buch reagiert auf das Mißverhältnis zwischen gesamtgesellschaftlichem Vormarsch der Religion und Schwund ihrer öffentlich-kritischen Erörterung.
Der zehnte Band der Soma Morgenstern-Edition bringt zunächst die beiden frühesten Texte Morgensterns, seinen in den zwanziger Jahren entstandenen Dramen. Das erste, „ER oder ER“, konfrontiert die mythische Gestalt Don Juan Tenorio mit dem historischen Casanova. Das Drama „Im Dunstkreis“ umkreist die sozialen Bedingungen künstlerischer Produktion in der Moderne und spielt unter den Matadoren eines Wiener Literaten- und Künstlercafés. Beide Dramen sind bisher unveröffentlicht und niemals aufgeführt worden. Morgensterns Feuilletons umfassen alle die Texte, die primär literarisch motiviert sind. Er schrieb sie zwischen 1927 und Ende 1933 für die „Frankfurter Zeitung“, deren Wiener Kulturkorrespondent er bis April 1934 war. Die Fragmente aus dem Nachlaß enthalten neben Skizzen zu einem dritten, nicht ausgeführten Drama mit dem Titel „Imago“ alle erhaltenen Entwürfe zum Mechzio-Roman, mit dem Morgenstern zu Beginn der vierziger Jahre seine Trilogie zu erweitern gedachte.
Der Schlussband der Soma Morgenstern-Edition versammelt die Kritiken, Berichte und Glossen zu Literatur, Theater, Musik, Film und anderen Gegenständen (erschienen 1924 bis 1934) und auch erstmals seine essayistischen Arbeiten über Franz Kafka sowie einen Essay über Boris Pasternaks Roman Doktor Schiwago. Den „Briefberichten“ über Begegnungen mit Walter Benjamin, Robert Musil und Ernst Weiß im dritten Teil eine Abteilung mit Aufzeichnungen und Arbeitsnotizen aus Morgensterns sechsundzwanzig erhaltenen Notizheften und Einzelblättern im Nachlass. Ergänzt wird dies durch eine Reihe von Manuskriptvarianten vor allem zu seinen autobiographischen Büchern. Schließlich werden die drei erhaltenen Tagebücher Morgensterns aus den Jahren 1949 und 1950 veröffentlicht, darunter die Aufzeichnungen von seinem ersten Wiedersehen mit Europa nach seiner Flucht vor den Nationalsozialisten.
Der verlorenen ostgalizischen Heimat ist eine Reihe oft kurzer, vignettenartiger Prosastücke gewidmet, worin Morgenstern die Erinnerungsbilder seiner Kindheits- und Jugendjahre zwischen 1890 und 1914 bewahrt hat.
Aus einer jahrelangen Lebens- und Schaffenskrise heraus, ausgelöst durch die Nachrichten über den Genozid an der europäischen Judenheit, begann Soma Morgenstern 1946 in New York, immer wieder neu ansetzend und immer wieder stockend, sein Totenbuch für die Opfer des Völkermordes zu schreiben. Mit der »Blutsäuleheiliger SpracheFunken im Abgrund«. Es zählt zu den bedeutenden Werken jüdischer Literatur, in denen sich die Erfahrung der Katastrophe artikuliert hat. Abraham J. Heschel nannte das Buch den »einzigen Midrasch über den Holocaust«.
Zur Trilogie: Morgensterns Hauptwerk spielt vornehmlich auf einem ostgalizischen Gut. Im Zentrum steht das Vermächtnis des ‚verlorenen Sohnes‘, eines vom Glauben abgefallenen, aus dem ersten Weltkrieg nicht zurückgekehrten Juden, sowie die Geschichte seines Sohnes, der, in assimilierter Umgebung in Wien aufgewachsen, nach einem Weltkongreß gesetzestreuer Juden mit seinem Onkel auf dessen Gut nach Ostgalizien geht. Hier entdeckt er für sich den Sinn jüdischer Existenz und findet zum Glauben seines Volkes zurück: Im ‚Abgrund‘ des zweifachen Exils, des irdischen Daseins und der jüdischen Diaspora mit ihren Bedrohungen, wird er der göttlichen ‚Funken‘ gewahr. Und so widmet er das ihm vererbte Gut als landwirtschaftliche Ausbildungsstätte der Vorbereitung auf Palästina, das künftige Israel.
Der alternde Schriftsteller Aladar Csanda, ein in New York lebender Emigrant, steht vor dem Abschluß eines neuen Buches, das von Menschen handelt, das er sein „Totenbuch“ nennt. Es handelt von Meschen, die er gekannt hat und die Auschwitz nicht überlebt haben. Die Vollendung dieses Buches aber wird durch einen mysteriösen Besucher verhindert. Was hinter all dem steht, eröffnet sich erst auf der Insel Edenia, wohin Csanda mit seinen Freunden eingeladen wird. Seit Generationen schon ist diese Insel eine Art Beobachtungs- und Aufklärungsstation, von der aus die ebenso gebildeten wie lebenszugewandten Edenier die Todesbesessenheit der ‚westlichen‘ Zivilisation verfolgen. Der Roman entstand großenteils in Morgensterns letzter Lebensdekade, neben seiner Arbeit an der unvollendet gebliebenen Autobiographie. Obwohl der Roman seine letzte Gestalt nicht mehr gefunden haben dürfte, zeigt der Text alle Merkmale Morgensternscher Prosa, den ironisch distanzierten Blick, Schärfe des Dialogs, Komik des Details, pointierte Formulierung. Er wird zum ersten Mal veröffentlicht. – “ ‚Der Tod ist ein Flop‘, sagt Soma Morgenstern, der ein Totenbuch geschrieben hat. Mit dem Literaturnobelpreisträger Elias Canetti teilt Morgenstern den Haß auf den Tod. Und wie der Romantitel kehrt diese abgrundtiefe Feindschaft in seinem Buch als Vexierbild zurück: ‚Mein Großvater ist sehr alt geworden. Er hat keine Angst vor dem Sterben gehabt, aber er haßte den Tod.‘ Dieser Großvater war es, der eine Insel gekauft hatte, irgendwo im stillen Ozean. Edenia, so der Name. Also Utopia. Eine ‚Insel der Glückseligen‘ inklusive eines globalstatistischen Instituts, dessen Mitarbeiter sich den Kopf zerbrechen über die Gefahren der Zivilisation. Anfang der 70er Jahre hat Soma Morgenstern diese zivilisationskritischen Gedanken formuliert, noch bevor eine ökologische oder grüne Bewegung existierte.“ Bayerischer Rundfunk
Seinen Bericht aus der Zeit des Exils: von der Internierung in mehreren französischen Lagern während des Zweiten Weltkriegs und der riskanten Flucht über Marseille nach Casablanca, schrieb Soma Morgenstern in den USA, vermutlich ab Mitte der fünfziger Jahre. Wohl redet Morgenstern in diesem Romanbericht mit der Stimme einer fiktiven Erzählerfigur, gibt auch den damaligen Mitgefangenen geänderte Namen, im wesentlichen aber hält er sich ans reale Geschehen. Das erzählende Ich des Buches, der aus der Ukraine stammende „arische“ Schriftsteller Petrykowsky, spricht in einundvierzig Kapiteln von dem Weg, auf dem es ihn schließlich ins Lager von Audierne, einem Fischerdorf im bretonischen Finistère, verschlägt. Nach der Übernahme des Lagers durch die deutsche Wehrmacht im Juni 1940 und vor der drohenden Ankunft der Gestapo flüchtet er gemeinsam mit zwei Mitgefangenen, und es gelingt ihm, in wochenlanger Wanderung sich zum unbesetzten Südteil Frankreichs durchzuschlagen. So genau Morgenstern die Lebensbedingungen dieses elendsten Abschnitts der Exilzeit notiert, sein zwischen Anteilnahme, Ironie und Sarkasmus wechselnder Bericht gilt doch vor allem den Ängsten und Hoffnungen, der Resignation und der Umsicht, den Illusionen und den Versuchungen derer, die gleich ihm solchen Verhältnissen unterworfen waren. Darum auch ist seine Erzählung von Dialogen allerart bestimmt, von all den Gesprächen, Unterredungen, Debatten der Rat suchenden Exilierten. So bietet sein Buch, das hier erstmals veröffentlicht wird, nicht nur ein rares Dokument zum Internierungslager von Audierne, es zeichnet auch ein facettenreiches inneres Porträt einer Hauptfigur des Jahrhunderts, des Menschen auf der Flucht vor Gewalt.
Der Kafka-Essay bildet einen Höhepunkt in Walter Benjamins Essayistik. Kramer deckt mit Hilfe philologischer Detailarbeit bislang unentdeckte esoterische Strukturen in ihm auf. Benjamins Umgang mit Bildlichkeit bildet ein zweites zentrales Motiv der Untersuchung. In der herausgearbeiteten Konzeption des dialektischen Bildes liegt ein Schnittpunkt von Philosophie und Kunst, die letztlich fragmentarisch bleibt. Dem Rätselhaften und Grenzgängerischen, das die Form des Essays mit sich bringt, geht Kramer schwerpunktmäßig nach.
Türckes Buch entlarvt den didaktischen Vermittlungsbegriff als Verfallsform des metaphysischen, der einst das Verhältnis von Ideen und Sinnenwelt, Form und Stoff, Gott und Welt zu klären suchte. An Platon, Aristoteles und der antiken Trinitätslehre wird gezeigt, wie unter den Voraussetzungen des philosophischen Idealismus die Vermittlung unweigerlich zum Absoluten wird und damit aber gerade in eine Vermittlung von nichts mit nichts zusammenzusinken droht. „Die polemische Verve dieser Arbeit, die auch literarisch ein hohes Vergnügen ist, gibt ihr in unserer akademischen Landschaft den Charakter einer unzweideutigen Seltenheit.“ (Ulrich Sonnemann)
Anne Dudens Gedichte zeigen vertraute Landschaften im fremden Blick. Ihre poetische Konzentration reizt die Gedächtnismuster und rückt im bildhaften Übersetzen eine in den Wörtern sich entfernende Welt nah an den eigenen Körper. Als würde beim Lesen die poetische Kraft der Autorin die gewöhnlichen Wahrnehmungswege umgehen und unmittelbar einleuchten, Gefühl und Erkenntnis gleichzeitig davon berührt. Dieser Einzelband ist Teil der von der Stiftung Niedersachsen geförderten Lyrik Edition.
Jürgen Theobaldys neue Gedichte bleiben dem »Feuerrad des Sommers« nah. Sein poetischer Blick auf die Tiere überrascht durch eine Leichtigkeit und Gedankenfreude, die an den 1990 erschienenen Band »In den Aufwind« erinnert. Wer diese Gedichte liest, wird gut nachvollziehen können, was der Autor, der das Gespräch über Lyrik maßgeblich beeinflußte, über seine Arbeit sagt: »Irgendwann weißt du, daß du Gedichte schreibst, weil du nie genau wissen wirst, was ein Gedicht ist. Und so erfährst du es.« Dieser Einzelband ist Teil der von der Stiftung Niedersachsen geförderten Lyrik Edition.
Entdecken Sie das aktuelle zu-Klampen!-Verlagsprogramm. Hier finden Sie die Verlagsvorschau – einfach direkt online reinlesen oder herunterladen.
News zu aktuellen Neuheiten und Nachrichten im zu Klampen! Verlag – jederzeit wieder abbestellbar.
Damit Sie unsere Website optimal nutzen können, setzen wir Technologien wie Cookies ein. Diese ermöglichen es uns, Geräteinformationen zu speichern und zu verarbeiten – etwa zur Analyse des Surfverhaltens oder zur Nutzung eindeutiger IDs. Wenn Sie nicht zustimmen oder Ihre Einwilligung später widerrufen, kann dies die Funktionalität der Seite einschränken.
Unsere Seite wird aktuell modernisiert…
Da die Umstellungen schrittweise erfolgen, kann es vereinzelt noch zu kleineren Fehlern oder Darstellungsproblemen kommen. Wir bitten in diesen Fällen um Ihr Verständnis.
Vielen Dank!