Auf die sonntäglichen Besuche seines Vaters freut sich das Trennungskind Anne immer schon Tage vorher. Zwar lebt sie bei ihrer Mutter, ein wirklich inniges Verhältnis aber hat sie nur zu ihrem Vater, mit dem sie durch die gemeinsame Liebe zur Musik verbunden ist. Bei einem dieser Besuche geschieht das Unvorstellbare: Ein sexueller Übergriff des Vaters lässt Anne zerbrochen zurück. Depressionen, Autoaggression und Beziehungsunfähigkeit diktieren fortan das Leben der Heranwachsenden, den Kontakt zu ihrem Vater bricht sie ab. Nach Jahren beschließt Anne, ihn am Telefon zur Rede zu stellen, und fordert eine Erklärung für seine zerstörerische Tat. Sie hat das Gespräch genau geplant, und es verläuft ganz anders, als vom Vater erwartet. Was dabei passiert, ist nicht nur eine späte Rache an ihrem zum Zuhören gezwungenen Vater: Es ist vor allem die Tat einer verzweifelten jungen Frau, die für ihr kaputtes Leben keinen Ausweg mehr sieht.
Das erste Date von John und Caro ist ein Fiasko. Er – der IT-Leiter einer Versicherung, Streber und immer noch Jungfrau, und sie – die selbstbewusste Coole aus Hamburg, die ihre berufliche Versetzung nach Hannover als persönliche Beleidigung empfindet. Dieses Fiasko jedoch ändert Johns Leben fundamental: Er beginnt eine neue Existenz in Venezuela. Dort verliebt er sich in Carmen, die ältere Tochter seiner Gastfamilie, und er gerät in die Wirtschaftskrise Venezuelas. Caros neue Liebe, Markus, ist bisexuell, was er ihr verheimlicht und Caro nicht erträgt, als es herauskommt. Aber Markus ist der Einzige, der für sie da ist, als ihr Vater stirbt. Sie muss sich mit diesem Dilemma auseinandersetzen und lernt, sich selbst kritisch zu betrachten. Erstmals in seinem Leben ergreift John währenddessen die Initiative und ist erfolgreich beim Kampf gegen die venezolanische Wirtschaftskrise. Da trennt sich Carmen überraschend von ihm, weshalb John nach Deutschland zurückkehrt. Doch er bleibt nicht allein.
Nach einer Schießerei mit Polizisten wurde Christof Wackernagel 1977 als Mitglied der RAF verhaftet und für zehn Jahre inhaftiert. In dieser Zeit söhnte er sich mit dem von ihm verletzten Polizisten aus und distanzierte sich in einem schmerzhaften Prozess vom bewaffneten Kampf. Wackernagel drohte irre zu werden an der Erkenntnis, dass die Gründe, die ihn hatten zur Waffe greifen lassen, fort existierten und das letzte Mittel, eben der bewaffnete Kampf im Untergrund, ihn genau zu dem machte, wogegen er kämpfte. Um sich nicht das Leben zu nehmen, wurde er zu einem ‚Terroristen‘ der Worte und schrieb die Geschichte seiner Generation. Nur in einer besonderen literarischen Form sah Wackernagel die Möglichkeit, die Widersprüche, die ihn zu zerreißen drohten, angemessen auszudrucken. Dieselben Geschehnisse werden in den drei verschiedenen Aggregatzuständen des Traumes dargestellt: Traum, Halluzination und Tagtraum. Jeder ist in einer eigenen Spalte gesetzt, deren Absätze gleich lang sind und sich aufeinander beziehen. Die erste Spalte, die Basis des ganzen Buches, bilden Wackernagels Träume von 1979 bis 1994, die er schonungslos offen protokolliert hat. In der zweiten und dritten Spalte wird das Traummaterial in Halluzinationen und Tagträume verwandelt. Frei erfunden zwar, aber nach den Gesetzen des Traumes komponiert: verdichtet, verschoben und vertauscht.
Aus dem Inhalt Erste Abteilung: Originales Prosa – Doktor Lassings Gedanke – Glückskran – Träume auf Ödholm – Die Dickichte und die Zeichen – Kalter Krieg oder Die Freiheit – Fabulatorisches und Närrische Narrationen Gedichte – Ballade von der Wasserleiche – Erinnerung – Begrüßungsworte zu einem Pinscherball – Fünf Stationen am Autorenweg – Bilder aus der deutschen Vergangenheit – Kinderreime – Letztendlicher Limerick – Herrn Mao Tse Tung, Peking – Raptus Responsum Rhapsodici (an Elazar Benyoëtz) – Limerickscha fünfräderig (für Heinrich Maria Ledig-Rowohlt) – Reisebericht (für Heinrich Böll) Aphorismen – Grenzübertritte – Geschichten in einem Satz – Epische Epigramme – Zettelwirtschaft – Gangarten einer nervösen Natter bei Neumond Briefe – … an Katharina Focke, Axel Matthes, Willy Brandt und König Ödipus – Anhang: Der Hirnschrittmacher Zweite Abteilung: Übersetztes … – James Joyce, Zwei Absätze aus »Finnegans Wake« – Ogden Nash, Ausgewählte Gedichte – Lewis Carroll, »Die Jagd auf den Schnurch« – Hermann Melville, »Die Spießerbank« – William Shakespeare, Sonett LXVI – Barbara Garson, »MacBird« – Anhang: Neal Ascherson, Kiesinger
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