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Gerd Lüdemann trägt vor: Bibel der Häretiker – Undogmatische Schriften im frühen Christentum

Im ersten religionsphilosophischen Salon 2015 wird am 24. April Professor Gerd Lüdemann in Remberti zu Gast sein. Gerd Lüdemann ist ein kritischer Geist mit Rückgrat und hat für große Aufregung in Kirchen und Universitäten gesorgt. Er zog aus seinen Forschungsergebnissen Konsequenzen und löste sich vom christlichen Offenbarungsglauben und so mancher theologischen und kirchlichen Lehrmeinung. Für großen Wirbel sorgten seine Bücher »Der große Betrug«, »Ketzer« oder »Im Würgegriff der Kirche«. Dies hatte zur Folge, dass ihm seine Professur für Neues Testament an der Universität Göttingen, die er von 1983 bis 1999 innehatte, entzogen wurde. Trotz eines jahrelangen Rechtsstreites durfte er als Theologe nicht mehr unterrichten, sondern lehrte bis zu seinem Ruhestand 2011 »Geschichte und Literatur des frühen Christentums«. Im Salon wird er über die Bibel der Häretiker sprechen, so bezeichnet Gerd Lüdemann die bei Nag-Hammadi gefundenen Schriften. Diese Schriften stammen aus einer Periode, in der es noch keinen Kanon des Neuen Testaments gab. Zu den jüngsten Dokumenten des damaligen Neuen Testaments gehören der Zweite Petrusbrief und das Johannesevangelium in seiner Endgestalt. Zahlreiche griechische Originale der Nag-Hammadi-Texte entstanden zeitgleich mit ihnen, also in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Diese Schriften werfen ein neues Licht auf die Rechtgläubigkeit und Ketzerei im frühen Christentum. Geschrieben wurden sie von Menschen, die mit der frühchristlichen Tradition brachen, aber trotzdem religiös waren und so ihre eigenen Texte verfassten. Daher brandmarkte man die meisten Verfasser der Nag-Hammadi-Schriften als Ketzer und schloss sie aus dem kirchlichen Leben aus. In den gnostischen Nag-Hammadi-Schriften dürfen sie endlich selbst reden und geben einen unverstellten Blick in ihre Mythologie Frömmigkeit.
Back to the roots?
Zur Regression marxistisch-feministischer Theoriebildung heute. Texte aus 30 Jahren

Heute erleben wir weltweit nicht nur einen massiven Rechtsruck, auch in linken und queerfeministischen Zusammenhängen lässt sich ein Rollback erkennen. Ein alter Klassenkampf-Marxismus wird wiederbelebt, manche entdecken gar den Marxismus-Leninismus neu. Dabei drohen Themen wie Sexismus, Rassismus, Antisemitismus sowie Homo- und Transphobie, wieder zu »Nebenwidersprüchen« zu verkommen. Dieses Buch, das Aufsätze der letzten dreißig Jahre versammelt, setzt diesen Tendenzen die Wert-Abspaltungs-Kritik entgegen, die aus einer Verbindung von Wertkritik und Kritischer Theorie hervorgegangen ist. Sie zielt darauf ab, soziale Ungleichheit, »Rasse«, Geschlecht, Antisemitismus, Antiziganismus, Trans- und Homophobie sowohl in ihrer Eigenlogik als auch ihrem inneren Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Ganzen zu begreifen.

Zeitschrift für kritische Theorie / Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 60/61
31. Jahrgang (2025)

Die Zeitschrift für kritische Theorie ist ein Diskussionsforum für die materiale Anwendung kritischer Theorie auf aktuelle Gegenstände und bietet einen Rahmen für Gespräche zwischen den verschiedenen methodologischen Auffassungen heutiger Formen kritischer Theorie. Sie dient als Forum, das einzelne theoretische Anstrengungen thematisch bündelt und kontinuierlich präsentiert. zuklampen.de/ueber-zkt

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Veranstaltungsort

St. Remberti (Albert-Schweitzer-Saal)

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