Henning Rischbieter wurde am 22. März 1927 in Hannover geboren. In Göttingen studierte er Geschichte und Germanistik und war anschließend in Hannover als Lehrer tätig. Zum Theater kam er ebenfalls in Hannover als Geschäftsführer der dortigen Volksbühne. 1960 gründete er das monatlich erscheinende Theatermagazin »Theater heute« und schrieb regelmäßig für diese Zeitschrift, die sich schnell zu einer der wichtigsten Theaterpublikationen im deutschsprachigen Raum entwickelte und sich für ein modernes, mutiges und auch engagiertes Theater einsetzte. Von 1977 bis 1995 war Henning Rischbieter Professor für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin.
Im zu Klampen! Verlag veröffentlichte er 2009 unter dem Titel »Schreiben, Knappwurst, abends Gäste« seine Lebenserinnerungen. An deren Ende resümiert Henning Rischbieter: »Gearbeitet – geschrieben, redigiert, publiziert, doziert – habe ich mit Lust, mindestens mit gelassener Routine. Ich habe, denke ich, was zustande gebracht. Keine Zeile geschrieben, der ich mich schämen müsste? Es war jedenfalls viel Dröges, bloß Referiertes dabei.«
Wir werden diesen (selbst)kritischen Zeitgeist und leidenschaftlichen Theaterkritiker vermissen.
Hören Sie hier einen Beitrag auf NDR Kultur vom 25. Mai 2013 (Wiederholung eines Gesprächs mit Henning Rischbieter aus dem Jahr 2007).