So ist unser zweites Buch das mittlerweile leider nur noch antiquarisch erhältliche und 1984 erschienene »Hamburger Adorno-Symposion«, das Michael Löbig und Gerhard Schweppenhäuser zusammengestellt und herausgegeben haben. Dieses Buch, ebenso wie das Symposion damals selbst, sind jedoch keine Würdigung des großen Philosophen, denn, so schreiben die Herausgeber im Vorwort, Adorno selbst empfand das Wort »Würdigung« als ein unerträgliches, würde sich, »wer das fragwürdige Glück besitzt, später zu leben, und wer von Berufs wegen mit dem befaßt ist, über den er zu reden hat, darum auch souverän dem Toten seine Stelle zuweisen und damit gewissermaßen sich über ihn stellen«. So dient dieser Tagungsband auch vielmehr einer Bewahrung der philosophischen Theorie der Frankfurter Schule, deren Hauptvertreter Adorno zusammen mit Max Horkheimer gewesen ist. Theodor Adorno war zudem, nachdem er zu NS-Zeiten in die USA ausgewandert war, während der Studentenbewegung einer der Denkväter der studentischen Kapitalismus-Kritik – und ist insofern auch heute noch hoch aktuell! Kleine Anekdote am Rande: Da 1984 der Verlag noch jung und übermütig war, wurde das »Adorno-Symposion« in viel zu hoher Startauflage gedruckt. Die Buchpakete mit den 2000 Restexemplaren waren bei fünf Umzügen mit dabei, dienten sogar mal als Hochbett, ehe man sich dazu entschloss, die Überexemplare doch der Makulatur zuzuführen …