In Marion Tauschwitz’ Standardwerk fließen ihre weltweiten Recherchen aus bis dahin unbekannten Quellen sowie aus mehr als tausend Briefen ein. Sie kommt zu u¨berraschenden neuen Erkenntnissen u¨ber Leben und Persönlichkeit Domins, ihre literarische Bedeutung und den männerdominierten Literaturbetrieb. Besonders ergreifend schildert sie Hilde Domins unkonventionelle und äußerst konfliktreiche Ehe mit dem Kunsthistoriker Erwin Walter Palm und wie sich in diesem 56 Jahre währenden geistig stimulierenden, aber auch quälenden ‚Lebensgespräch‘ Hilde Domins Kreativität freisetzte.
Als Sophie, die Witwe des Leiters der hannoverschen Kestner-Gesellschaft, Paul Erich Küppers, 1927 ihrem zweiten Ehemann, dem Künstler El Lissitzky, nach Moskau folgte, ahnte sie nicht, dass ihr bald nach seinem Tod als ‚feindliche Deutsche‘ unter Stalins Herrschaft die Verbannung nach Sibirien bevorstand. Zugleich wurde ihre Sammlung von Bildern zeitgenössischer Avantgarde-Künstler, die sie in vermeintlich guten Händen in Deutschland zurückließ, im Bildersturm der Nazis hinweggefegt. Kurz vor Ende eines Lebens in unvorstellbarer Armut gab sie in der Hoffnung auf Gerechtigkeit ihrem Sohn Jen Lissitzky eine handgeschriebene Aufzählung ihrer geraubten Kunstwerke. Jen machte sich mit Hilfe des Kunstfahnders Clemens Toussaint auf die Suche. Einige wenige Bilder tauchten auf und wurden restituiert, andere bleiben verschollen. Ein europaweit beobachteter Prozess um ein Werk von Kandinsky verlief im Sand, der Rechtsstreit um Paul Klees ‚Sumpflegende‘ dauert bis heute an.
Martin Mosebach ist Vertreter einer raren Gattung: Unter den zahllosen, über Kunst schreibenden Autoren gehört er zu den sehr wenigen, die ihrer eigenen Wahrnehmung trauen. Die theoriebeladenen Endlosschleifen selbstverliebter Kritiker sind ihm zuwider. Denn Kunst braucht weder Manifeste noch konzeptuelle Krücken, sie liegt auf der Oberfläche. Martin Mosebachs hier versammelten Erkundungen in die Bilderwelt sind getragen von hoher ästhetischer Sensibilität und stilistischer Brillanz, sowie von einer stupenden Kenntnis der europäischen Geistesgeschichte. Diese ebenso seltene wie glückliche Verbindung eröffnet dem Leser wahrhaft unerhörte, die Neugier stets aufs neue entfesselnde Einblicke: Ingres, José Maria Sert, Miró, Meredith Frampton, Hrdlicka, Fabius von Gugel, Schermuly, Marcel Broodthaers, selbst die Schöpfer des American Pin up – sie alle sind Protagonisten dieser außerordentlich unterhaltsamen, durch unerwartete Wendungen faszinierenden Reise ins Reich der Kunst.
Martin Mosebach ist Vertreter einer raren Gattung: Unter den zahllosen, über Kunst schreibenden Autoren gehört er zu den sehr wenigen, die ihrer eigenen Wahrnehmung trauen. Die theoriebeladenen Endlosschleifen selbstverliebter Kritiker sind ihm zuwider. Denn Kunst braucht weder Manifeste noch konzeptuelle Krücken, sie liegt auf der Oberfläche. Martin Mosebachs hier versammelten Erkundungen in die Bilderwelt sind getragen von hoher ästhetischer Sensibilität und stilistischer Brillanz, sowie von einer stupenden Kenntnis der europäischen Geistesgeschichte. Diese ebenso seltene wie glückliche Verbindung eröffnet dem Leser wahrhaft unerhörte, die Neugier stets aufs neue entfesselnde Einblicke: Ingres, José Maria Sert, Miró, Meredith Frampton, Hrdlicka, Fabius von Gugel, Schermuly, Marcel Broodthaers, selbst die Schöpfer des American Pin up – sie alle sind Protagonisten dieser außerordentlich unterhaltsamen, durch unerwartete Wendungen faszinierenden Reise ins Reich der Kunst.
War Goethe, wie Nietzsche einst schrieb, tatsächlich ein ‚Zwischenfall ohne Folgen‘ in der deutschen Kultur? Gustav Seibts Einlassungen zu Goethe zählen zum Erhellendsten und Geistreichsten, was über den Dichter geschrieben worden ist. Er nimmt dessen Bemühen, eingebunden in seine Zeit zu wirken, Teil eines harmonisch gefügten Ganzen zu sein, als Ausgangspunkt für seine Streifzüge in klassisches und unklassisches Gelände. Anspielungsreich und vielschichtig macht er Goethes offensichtliche und verdeckte Einflüsse auf spätere Generationen sichtbar. Mit Erkundungen zu Jakob Burckhardt, Fontane, William Gaddis, Arno Borst, seinen Überlegungen zu Geschichtsschreibung, Außenseitertum, aber auch zu Humor und Lachen knüpft er ein filigranes Netz aus Bezügen und Wahlverwandtschaften. Goethes Autorität zieht sich dabei als roter Faden durch das Buch. Sie taugt nicht zur Bevormundung, vielmehr erwächst sie, wie hier gezeigt wird, aus einem außerordentlich reichen, beispielhaft gelungenen und Sprache gewordenen Leben.
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