Die Architektur scheint verzichtbar geworden, sie droht zusehends hinter die Belange von Marketing, Konsumstreben, Entertainment und Investoreninteressen zurückzutreten. Der damit einhergehende Verfall unseres Lebensumfeldes wird von der mehrheit schweigend in Kauf genommen. Sollte Architektur sich zufrieden geben mit der Abbildung der Welt, wie sie ist, oder hat sie eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie die Welt sein könnte? Wie aber wäre ein solcher Anspruch einzulösen in einer Konsumenten- und Shareholder-Gesellschaft, deren Logik den Vorstellungen von Baukultur entgegensteht? Hans Kollhoffs architektonische Praxis hat sich der Troslosigkeit reiner Zweckbauten einerseits und dem Lärmen launiger Renommierprojekte andererseits stets verweigert, um Bauten zu schaffen, die dem Gemeinwohl verpflichtet sind, auch in Zukunft Bestand haben und somit urbane Tradition fortschreiben.
City – das ist kein modischer Anglizismus zur Benennung dessen, was einmal Altstadt oder Innenstadt hieß. City ist ein Lebensstil. Er hat sich in der Nachkriegszeit, vor allem aber in den letzten dreißig Jahren, im Zentrum der deutschen Städte ausgebildet. Hier wird er stoßweise erfahrbar: durch Pendler- und Besucherströme aus dem Umland, Anwohner sind kaum noch zu finden. Die Resultate einer verfehlten Baupolitik vor Augen, wenden Stadtplaner sich wieder dem Zentrum zu. Gegenwärtige Abhandlungen über die Stadt beschäftigen sich deshalb auch eingehend mit der Frage, wie urbanes Leben wiederherzustellen und zu lenken sei. Hannelore Schlaffer, Liebhaberin und Chronistin städtischen Straßenlebens, hat über Jahre hin beobachtet, wie die ‚gelenkten‘ Bürger mit Häusern, Plätzen und Gastlichkeiten in der City umgehen. pointiert beschreibt sie, wie sie sich bewegen, sich für den Stadtbesuch herrichten, sich miteinander gehaben, und liefert damit zugleich eine Theorie moderner Lebensformen.
‚Wenn die Dichterin Monika Rinck den Bewusstseinsraum des Poetischen öffnet, dann geht es meist um eine Neugruppierung unterschiedlichster Reflexions- und Assoziationskräfte, um die Integration disparatester Gedanken und Bilder in eine mobile Form … In ihrer literarischen Arbeit verwickelt sie sich bewußt in ein Spannungsverhältnis von medientechnischen, philosophischen und lyrischen Inspirationen, in dem stets neue, überraschende Lösungen gefunden werden müssen.‘ Michael Braun, ‚Sprache im technischen Zeitalter‘
‚Wenn die Dichterin Monika Rinck den Bewusstseinsraum des Poetischen öffnet, dann geht es meist um eine Neugruppierung unterschiedlichster Reflexions- und Assoziationskräfte, um die Integration disparatester Gedanken und Bilder in eine mobile Form … In ihrer literarischen Arbeit verwickelt sie sich bewußt in ein Spannungsverhältnis von medientechnischen, philosophischen und lyrischen Inspirationen, in dem stets neue, überraschende Lösungen gefunden werden müssen.‘ Michael Braun, ‚Sprache im technischen Zeitalter‘
Dieses Buch erzählt in kleinen Geschichten große Geschichte. Länder, die einst stolz Kunde von ihrer Existenz mittels Briefmarken um den Erdball schickten, sind heute von der Weltkarte verschwunden. Burkhard Müller hat sie in Sammleralben wiedergefunden und verschafft seinen Lesern Zugang zu Zwergen- und Riesenreichen, die nicht mehr bereist werden können.
War Goethe, wie Nietzsche einst schrieb, tatsächlich ein ‚Zwischenfall ohne Folgen‘ in der deutschen Kultur? Gustav Seibts Einlassungen zu Goethe zählen zum Erhellendsten und Geistreichsten, was über den Dichter geschrieben worden ist. Er nimmt dessen Bemühen, eingebunden in seine Zeit zu wirken, Teil eines harmonisch gefügten Ganzen zu sein, als Ausgangspunkt für seine Streifzüge in klassisches und unklassisches Gelände. Anspielungsreich und vielschichtig macht er Goethes offensichtliche und verdeckte Einflüsse auf spätere Generationen sichtbar. Mit Erkundungen zu Jakob Burckhardt, Fontane, William Gaddis, Arno Borst, seinen Überlegungen zu Geschichtsschreibung, Außenseitertum, aber auch zu Humor und Lachen knüpft er ein filigranes Netz aus Bezügen und Wahlverwandtschaften. Goethes Autorität zieht sich dabei als roter Faden durch das Buch. Sie taugt nicht zur Bevormundung, vielmehr erwächst sie, wie hier gezeigt wird, aus einem außerordentlich reichen, beispielhaft gelungenen und Sprache gewordenen Leben.
Kaum werden neue Länder geboren, da senden sie auch schon auf Briefmarken gedruckt ihre Hoheitszeichen in alle Himmelsrichtungen hinaus. Ob Sowjetbayern oder Lundy, Heligoland oder das Königreich Hawaii, TannaTuva oder das Deutsche Reich: Auf ihren Marken verkünden sie ihren Anspruch auf staatliche Souveränität. Burkhard Müller lässt nun seiner 1998 begonnenen ersten Reise in die Welt dieser gezackten Kleinkunstwerke eine zweite folgen und entdeckt seinen Lesern winzige, große, absurde, aber auch bedrohliche Reiche, die alle das gleiche Schicksal teilen: Sie sind im Ozean der Zeit ebenso wieder untergegangen, wie sie einst aus ihm aufgetaucht waren. Er versteht es, aus ihren Briefmarken eine verborgene Geschichte herauszulesen, denn sie haben, wenn man sie genau genug ansieht, ein Gesicht; es verrät oft mehr und anderes, als die Herausgeber im Sinn hatten.
Entdecken Sie das aktuelle zu-Klampen!-Verlagsprogramm. Hier finden Sie die Verlagsvorschau – einfach direkt online reinlesen oder herunterladen.
News zu aktuellen Neuheiten und Nachrichten im zu Klampen! Verlag – jederzeit wieder abbestellbar.
Damit Sie unsere Website optimal nutzen können, setzen wir Technologien wie Cookies ein. Diese ermöglichen es uns, Geräteinformationen zu speichern und zu verarbeiten – etwa zur Analyse des Surfverhaltens oder zur Nutzung eindeutiger IDs. Wenn Sie nicht zustimmen oder Ihre Einwilligung später widerrufen, kann dies die Funktionalität der Seite einschränken.
Unsere Seite wird aktuell modernisiert…
Da die Umstellungen schrittweise erfolgen, kann es vereinzelt noch zu kleineren Fehlern oder Darstellungsproblemen kommen. Wir bitten in diesen Fällen um Ihr Verständnis.
Vielen Dank!