Peter-Erwin Jansen hat sich in seiner publizistischen, editorischen und archivarischen Tätigkeit große Verdienste um das geistige Erbe Herbert Marcuses und Leo Löwenthals erworben. Der nun vorliegende Band versammelt einige der wichtigsten Studien und Aufsätze, die er während seiner langjährigen Arbeit an den Archiven dieser beiden Klassiker kritischen Denkens verfasst hat. Teilweise sind es unveröffentlichte Texte, teilweise in unterschiedlichen Publikationen erschienene Arbeiten. Beigefügt sind diesem Band Schriften von Marcuse und Löwenthal sowie eine Auswahl zuvor noch nicht publizierter Briefe zwischen den beiden Philosophen. Martin Jay geht in seiner Einleitung nicht nur auf die Freundschaft der beiden ab 1965 in Kalifornien lebenden Wissenschaftler ein, sondern diskutiert die intellektuellen freundschaftlichen Bindungen als einen zentralen Aspekt der Existenz im Exil. Einige Fotos aus dem privaten Fotoalbum von Marcuse werden hier erstmalig publiziert.
Ein Mann mit einem Beil im Kopf kommt frühmorgens aus der U-Bahn gewankt, ein anderer bringt seine Beate-Uhse-Puppe zur Tankstelle, um Luft aufzufüllen, im Luxusschrebergarten serviert ein Sternekoch Bratwürstchen für den Ex-Kanzler – und die beiden Freunde Appaz und Kerschkamp fahren 33 Jahre nach dem Abitur auf ein Klassentreffen ins Landheim des Gottfried-Wilhelm-Gymnasiums. Aber während die ehemaligen Mitschüler zunehmend belanglose Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit zwischen 1966 und 1975 erzählen, haben Appaz und Kerschkamp mit der Schule noch eine alte Rechnung offen, die sie gerne begleichen würden. Als dann plötzlich jemand auftaucht, an den sich niemand erinnern kann, gerät die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit unerwartet außer Kontrolle. Ein autobiografisch geprägter Roman über den Ausbruch aus der häuslichen Spießigkeit der Jahre um 1968, es geht um Beatmusik, lange Haare, das erste Moped, den ersten Joint, den ersten Sex und den Traum von der Revolution – und um die Generation der Eltern und Lehrer, deren hilflose Überforderung nur allzu oft in Ignoranz und Repression umschlug. Erster Teil der 70er-Jahre-Hannover-Reihe von Wolfram Hänel. Teil zwei ist »Der Junge, der mit Jimi Hendrix tanzte«. Teil drei der Appaz-Romane erscheint im Frühjahr 2022. Die Romane sind alle abgeschlossen und einzeln verständlich.
Freiheit ist ein grundlegender Begriff der Philosophie. Ihm verdankte die Französische Revolution ihre Durchsetzungskraft. Er bestimmt die Verfassung der durch diese Revolution erkämpften bürgerlichen Gesellschaft, und er ist für die ökonomische Basis dieser Gesellschaft, die kapitalistische Produktionsweise, konstitutiv. Aktuelle philosophische und politische Diskussionen drehen sich um ihn oder um das, was unter Freiheit von den widerstreitenden Positionen verstanden wird. Doch so zentral der Begriff der Freiheit für die gegenwärtige Gesellschaft und für die neuere Philosophie auch ist, so unklar sind die Debatten darüber. Sabine Hollewedde bringt Licht in das Dunkel dieser Debatten.
Mit der Globalisierung ging die Hoffnung einher, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen imperialer Mächte durch einen friedlichen Wettstreit konkurrierender Marktteilnehmer ersetzt würden. Robert Kurz entlarvt diese Hoffnung als Täuschung. Globalisierung ist für ihn Imperialismus mit anderen Mitteln, ein Imperialismus, der sich längst in einen Weltordnungskrieg verwandelt hat. Fast zwanzig Jahre nach seinem ersten Erscheinen hat »Weltordnungskrieg« nichts von seiner Aktualität verloren. Die Zerfallsprozesse, die sogenannten militärischen Interventionen, Stellvertreterkriege sowie ihre Folgen, wie Hungerkatastrophen, Flüchtlingsströme und Umweltzerstörungen nehmen immer weiter zu.
Mit der Globalisierung ging die Hoffnung einher, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen imperialer Mächte durch einen friedlichen Wettstreit konkurrierender Marktteilnehmer ersetzt würden. Robert Kurz entlarvt diese Hoffnung als Täuschung. Globalisierung ist für ihn Imperialismus mit anderen Mitteln, ein Imperialismus, der sich längst in einen Weltordnungskrieg verwandelt hat. Fast zwanzig Jahre nach seinem ersten Erscheinen hat »Weltordnungskrieg« nichts von seiner Aktualität verloren. Die Zerfallsprozesse, die sogenannten militärischen Interventionen, Stellvertreterkriege sowie ihre Folgen, wie Hungerkatastrophen, Flüchtlingsströme und Umweltzerstörungen nehmen immer weiter zu.
Die Nachlaßtexte, die in „Die Studentenbewegung und ihre Folgen“ erstmals auf deutsch veröffentlicht werden, zeigen, wie eng der Kontakt Marcuses zu den revoltierenden Studenten in den USA und Europa war. Mit einflußreichen Akteuren der Bewegung wie Rudi Dutschke und Angela Davis verband Marcuse eine lange Freundschaft. Kaum eines der großen politischen Ereignisse während der 60er und 70er Jahre wurde von ihm nicht kommentiert und analysiert. Die Themen des vierten Bandes der Nachlaßausgabe reichen von der Cuba-Krise über den Vietnam-Krieg und den Höhepunkt der Revolte bis hin zur Reflexion auf die Fehler der Studentenbewegung und die Möglichkeiten von Protest in einer unsolidarischen Gesellschaft. Kaum bekannt war bisher, daß Marcuse sich zum Israel-Palästina-Konflikt mehrmals geäußert hat. Die Texte zu diesem brisanten Thema sind in diesem Band ebenso erstmals versammelt wie die zahlreichen Stellungnahmen zu Angela Davis und der Briefwechsel mit Rudi Dutschke. Inhalt: 1. Kuba 2. Vietnam 3. 1968 und die Studentenbewegung 4. Israel 5. Angela Davies 6. Briefwechsel mit Rudi Dutschke
Herbert Marcuses bahnbrechende Arbeiten für den US Geheimdienst über die Mentalität der Deutschen im NS-Staat. Herbert Marcuse arbeitete von 1942 bis 1951 für den US-amerikanischen Geheimdienst, um aktiv an der Bekämpfung des NS-Systems teilzunehmen. Er fertigte Analysen über die psychische und ideologische Verfassung des autoritären deutschen Kollektivs an. Die Feinde, aus deren Mitte er selbst hervorgegangen war, wollte er begreifen, bekämpfen und, nachdem der Sieg errungen, wieder in die Zivilisation zu integrieren helfen. Marcuse zeigt, wie sich die technologische Rationalität und der Pragmatismus der Deutschen mit ihrem Hang zu mythischer Irrationalität zu einer ›neuen deutschen Mentalität‹ verbinden. Jedes Projekt einer Befreiung und ›Re-education‹ Deutschlands, so lautet Marcuses Fazit, habe diese spezifische Mentalität in ihr Kalkül aufzunehmen. Inhalt: Die neue deutsche Mentalität / Darstellung des Feindes / Staat und Individuum im Nationalsozialismus / Über psychologische Neutralität / Über soziale und politische Aspekte des Nationalsozialismus / Kriegs- und Nachkriegsgeneration / Deutsche Philosophie im zwanzigsten Jahrhundert / 33 Thesen / Ist eine freie Gesellschaft gegenwärtig möglich?
In ‚Ökologie und Gesellschaftskritik‘, dem abschließenden Band der ‚Nachgelassenen Schriften‘, tritt Herbert Mar cuse als Visionär der aufkeimenden Ökologiebewegung hervor. Die destruktive Kraft der kapitalistischen Produktionsweise war zeitlebens ein zentrales Thema in den Schriften Herbert Marcuses. Immer wieder hat er die zerstörerische Umlenkung der menschlichen Triebkräfte im fremdbestimmten Arbeitsprozess analysiert, den Zusammenhang von autoritären Charakterstrukturen und autoritärem Staat aufgezeigt, das aggressive Potential der imperialistischen Blöcke gegeißelt. In seinen späten Schriften thematisiert Marcuse ein weiteres Moment der Ausbeutung: Nach der Unterdrückung der inneren Natur des Menschen rückt die Ausbeutung und Unterdrückung der äußeren Natur durch den Menschen immer stärker in den Focus seines Denkens. Ökologie und Gesellschaftskritikversammelt entscheidende Texte aus allen Schaffensperioden Marcuses und zeigt ihn als einen frühen Visionär der Ökologiebewegung – ohne deren Schwanken zwischen Schrebergartenperspektive und Untergangsprophetie.
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