Immer wieder hören wir heute, dass Leidenschaft, Eros und Intimität im Verschwinden begriffen seien und wir in völlig entromantisierten Zeiten lebten. Der Wunsch nach unverbindlichem Matching habe die Suche nach dem Glück im und mit dem Anderen verdrängt. Martin Scherer lässt sich von solchen Befunden nicht beeindrucken. Stattdessen sucht er nach einem Gegengewicht zur Beliebigkeit unseres spätmodernen Zeitgeistes. Ein fast schon in Vergessenheit geratener Begriff, der für pure Anti-Ökonomie steht, soll ihn dabei leiten: Hingabe. Im Zustand der Hingabe verwandelt der Mensch sich in einen Liebhaber, der sich in einem Anderen verliert, um sich zugleich im bedingungslosen Erleben zurückzugewinnen. Auch wenn wir hier meist vor allem an Erotik denken, lässt sich Hingabe als tätige Verschwendung von Aufmerksamkeit, Zeit und Energie auch anderswo finden. Kunst und Wissenschaft etwa, aber auch die Sammelleidenschaft sind Paradebeispiele dafür. Es bedarf nur dieser einen paradoxen Stärke: für etwas schwach werden zu können.
Einer statistischen Erhebung aus dem Jahr 2019 zufolge sitzen die Deutschen durchschnittlich nahezu ein Viertel ihrer Wachzeit vor dem Fernseher. Und das, obwohl die Jüngeren sich längst dem Internet zugewandt haben. Wen laden die Deutschen sich da alltäglich in ihr Wohnzimmer, wer betritt die Bühne ihres Zimmertheaters? Wie wird das Publikum bei der Stange gehalten, Einfluss auf sein Alltagsleben ausgeübt? Welche dramaturgischen Techniken und Tricks kommen dabei zum Einsatz? Gerhard Stadelmaier verbrachte wochenlang ganze Tage vor dem Fernsehbildschirm, ließ all das auf sich wirken, was die Öffentlich-Rechtlichen ihrem gebührenpflichtigen Publikum zu bieten haben, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Überraschende Parallelen taten sich ihm dabei auf zwischen Shakespeares Bühnenhelden und dem Personal des »größten deutschen Staatstheaters«.
Einer statistischen Erhebung aus dem Jahr 2019 zufolge sitzen die Deutschen durchschnittlich nahezu ein Viertel ihrer Wachzeit vor dem Fernseher. Und das, obwohl die Jüngeren sich längst dem Internet zugewandt haben. Wen laden die Deutschen sich da alltäglich in ihr Wohnzimmer, wer betritt die Bühne ihres Zimmertheaters? Wie wird das Publikum bei der Stange gehalten, Einfluss auf sein Alltagsleben ausgeübt? Welche dramaturgischen Techniken und Tricks kommen dabei zum Einsatz? Gerhard Stadelmaier verbrachte wochenlang ganze Tage vor dem Fernsehbildschirm, ließ all das auf sich wirken, was die Öffentlich-Rechtlichen ihrem gebührenpflichtigen Publikum zu bieten haben, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Überraschende Parallelen taten sich ihm dabei auf zwischen Shakespeares Bühnenhelden und dem Personal des »größten deutschen Staatstheaters«.
»Architekt zu sein, verspricht geniale Aussichten: gesellschaftliches Renommee, dicke Brieftasche, hoher Bekanntheitsgrad. So die Illusion.« Wolfgang Schneider, Architekt und ehemaliger Kammerpräsident, gewährt einen Blick hinter die Fassade seines Berufsstandes. Die Kolumnen, von Erik Liebermann illustriert, bewegen sich zwischen Dichtung und Wahrheit, schildern Subtilitäten und Absurditäten aus dem Architekten- und Kammeralltag, berichten von Höhenflügen, dem Überwinden von Grenzen, von großen und kleinen Pannen im Planungs- und Baugeschehen. Mit feiner Ironie, viel Liebe zum Beruf und stets einem Augenzwinkern zeigt er, woran es im Architektenleben niemals mangeln darf: Haltung.
Mit Kindern gerät eine lange Urlaubsfahrt rasch zu einer Reise ins Herz der Finsternis. Und bei drei Töchtern genügt oft schon ein falsches Wort, um ein friedvolles Abendessen in Zickenkrieg ausarten zu lassen. »HAZ«-Redakteur Simon Benne zeigt in seinen Glossen, wie nah Chaos und Glück in einer ganz gewöhnlichen Familie beieinander liegen. Er serviert dem Leser ein launiges Jahr voller Abenteuer: Da geht es um Kindergeburtstage (die Hochämter des Unvorhersehbaren), das Nicht-Essen von Tieren (Fleisch ist aber okay), Sonnenfinsternisse (wer beschattet hier wen?), Urzeitkrebse (die Fünf-Minuten-Terrine für Fossilienfreunde), Vorweihnachtstage (in atemloser Besinnlichkeit) und Religionskriege mitten in der heimischen Küche. »Bennes Familiengeschichte in 100 Kapiteln – der größte Wurf seit den Buddenbrooks.« Hans-Peter Wiechers, HAZ
Mit Kindern gerät eine lange Urlaubsfahrt rasch zu einer Reise ins Herz der Finsternis. Und bei drei Töchtern genügt oft schon ein falsches Wort, um ein friedvolles Abendessen in Zickenkrieg ausarten zu lassen. »HAZ«-Redakteur Simon Benne zeigt in seinen Glossen, wie nah Chaos und Glück in einer ganz gewöhnlichen Familie beieinander liegen. Er serviert dem Leser ein launiges Jahr voller Abenteuer: Da geht es um Kindergeburtstage (die Hochämter des Unvorhersehbaren), das Nicht-Essen von Tieren (Fleisch ist aber okay), Sonnenfinsternisse (wer beschattet hier wen?), Urzeitkrebse (die Fünf-Minuten-Terrine für Fossilienfreunde), Vorweihnachtstage (in atemloser Besinnlichkeit) und Religionskriege mitten in der heimischen Küche. »Bennes Familiengeschichte in 100 Kapiteln – der größte Wurf seit den Buddenbrooks.« Hans-Peter Wiechers, HAZ
»Architekt zu sein, verspricht geniale Aussichten: gesellschaftliches Renommee, dicke Brieftasche, hoher Bekanntheitsgrad. So die Illusion.« Wolfgang Schneider, Architekt und ehemaliger Kammerpräsident, gewährt einen Blick hinter die Fassade seines Berufsstandes. Die Kolumnen, von Erik Liebermann illustriert, bewegen sich zwischen Dichtung und Wahrheit, schildern Subtilitäten und Absurditäten aus dem Architekten- und Kammeralltag, berichten von Höhenflügen, dem Überwinden von Grenzen, von großen und kleinen Pannen im Planungs- und Baugeschehen. Mit feiner Ironie, viel Liebe zum Beruf und stets einem Augenzwinkern zeigt er, woran es im Architektenleben niemals mangeln darf: Haltung.
Oft wird er bewundert, der Deutsche, geliebt aber wird er nie. Es geht ihm wie dem einsamen Streber auf dem Schulhof, man traut ihm gute Noten, aber auch allerlei Finsteres zu– was er dann leider auch zuverlässig liefert. Doch gibt es »den Deutschen« überhaupt, und warum gilt er in anderen Nationen noch immer als faustischer Mensch, unverbesserlicher Romantiker oder humorloser Grobian, wenn nicht gar ewiger Nazi? Der Deutsche fürchtet sich vor Deutschen und vor allem davor, im Ausland als Deutscher erkannt zu werden. Meist aber entlarvt er sich schon durch die unvorteilhafte Brille, die er trägt. Warum kleidet er sich so schlecht, ist erotisch unbegabt und spielt sich zugleich als Lehrmeister auf? Wie lebt er unter seinesgleichen, die sich dem Ideal der Gleichheit verschrieben haben und Unterschiede mit Argwohn betrachten? Aus der Art zu schlagen, ist unzulässig. Zu dieser Art aber gehören seit jeher auch Selbstkritik und Selbsthass. Recht bedacht, sind diese vielleicht sogar seine besten Eigentümlichkeiten. Wohl wissend, dass Dichtung und Wahrheit hier nah beieinanderliegen, widmet sich Jens Jessen den deutschen Befindlichkeiten und Befangenheiten. In seinem fulminanten Essay spießt er jene karikaturhaft überzeichneten Zuschreibungen auf, die nicht zuletzt von uns Deutschen selbst sorgfältig gehegt werden.
Oft wird er bewundert, der Deutsche, geliebt aber wird er nie. Es geht ihm wie dem einsamen Streber auf dem Schulhof, man traut ihm gute Noten, aber auch allerlei Finsteres zu– was er dann leider auch zuverlässig liefert. Doch gibt es »den Deutschen« überhaupt, und warum gilt er in anderen Nationen noch immer als faustischer Mensch, unverbesserlicher Romantiker oder humorloser Grobian, wenn nicht gar ewiger Nazi? Der Deutsche fürchtet sich vor Deutschen und vor allem davor, im Ausland als Deutscher erkannt zu werden. Meist aber entlarvt er sich schon durch die unvorteilhafte Brille, die er trägt. Warum kleidet er sich so schlecht, ist erotisch unbegabt und spielt sich zugleich als Lehrmeister auf? Wie lebt er unter seinesgleichen, die sich dem Ideal der Gleichheit verschrieben haben und Unterschiede mit Argwohn betrachten? Aus der Art zu schlagen, ist unzulässig. Zu dieser Art aber gehören seit jeher auch Selbstkritik und Selbsthass. Recht bedacht, sind diese vielleicht sogar seine besten Eigentümlichkeiten. Wohl wissend, dass Dichtung und Wahrheit hier nah beieinanderliegen, widmet sich Jens Jessen den deutschen Befindlichkeiten und Befangenheiten. In seinem fulminanten Essay spießt er jene karikaturhaft überzeichneten Zuschreibungen auf, die nicht zuletzt von uns Deutschen selbst sorgfältig gehegt werden.
Ein liebestoller Gott verfolgt eine Nymphe, die seiner Zudringlichkeit nur dadurch entkommt, dass sie sich in einen Baum verwandelt. Die Geschichte von Daphne und Apoll gehört zu den schönsten und bekanntesten aus Ovids »Metamorphosen«. Über zwei Jahrtausende hinweg hat sie Maler und Bildhauer so fasziniert, dass sie immer wieder den entscheidenden Augenblick der Verwandlung Daphnes zu bannen versuchten. Einige der größten Werke der Kunstgeschichte sind so entstanden. Ovids Text ist heute jedoch mehr denn je eine Herausforderung: Allein schon das antike Versmaß bereitet im Deutschen Kopfzerbrechen. Auch wenn das mythische Geschehen klar erscheint, erweist sich Ovids Sprache als so komplex, dass sich Generationen von Schülern daran die Zähne ausgebissen haben. Wie ist mit einer Sprache umzugehen, die niemandes Muttersprache mehr ist, mit einer literarischen Form, die wir kaum noch durchschauen? Für Burkhard Müller schafft erst die Einsicht in das, was uns von den Zeiten Ovids trennt, die Voraussetzung für eine Annäherung an sein Werk. Indem Müller den Geist der antiken Vorlage einzufangen versucht, bietet er uns einen Schlüssel nicht nur zur lateinischen Dichtkunst, sondern auch zu der von ihr inspirierten abendländischen Kunstgeschichte.
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