Die Religion erlebt seit Jahren eine unerwartete Renaissance. Es fehlt zwar nicht an Analysen dieser Entwicklung, doch kommen sie aber auf das Entscheidende kaum mehr zu sprechen: den religiösen Inhalt. Man behandelt ihn respektvoll neutral, glaubt oder verwirft ihn. Aber was seine unhintergehbaren Errungenschaften und untragbaren Defizite sind, wie sich seine manifeste und latente Fortdauer im LIcht des 20. Jahrhunderts darstellt, wird kaum reflektiert. Türckes Buch reagiert auf das Mißverhältnis zwischen gesamtgesellschaftlichem Vormarsch der Religion und Schwund ihrer öffentlich-kritischen Erörterung.
Ihrem Anspruch nach entfaltet die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie den Begriff des Kapitals. Sie will die wesentlichen Bestimmungen der Produktion und Distribution des Reichtums in der bürgerlichen Gesellschaft systematisch und widerspruchsfrei aufeinander beziehen. Daran, nicht an einem Klassenstandpunkt oder einer vorgängigen dialektischen Methode, ist sie zu messen. Das Verhältnis von systematischer Argumentation und zitiertem Material ist für die Marxsche Theorie substantiell. Wie beides in ihr verschränkt ist und ob die daraus resultierende Darstellung in sich stimmig ist, soll am Leitfaden des Wertbegriffs im Kapital untersucht werden. Inhalt: Die Aporie der Begründung des Werts in der Zirkulation Metaphysische Grundlagen des Kapitals und metaphysische Voraussetzungen seiner Kritik
Zur Trilogie: Morgensterns Hauptwerk spielt vornehmlich auf einem ostgalizischen Gut. Im Zentrum steht das Vermächtnis des ‚verlorenen Sohnes‘, eines vom Glauben abgefallenen, aus dem ersten Weltkrieg nicht zurückgekehrten Juden, sowie die Geschichte seines Sohnes, der, in assimilierter Umgebung in Wien aufgewachsen, nach einem Weltkongreß gesetzestreuer Juden mit seinem Onkel auf dessen Gut nach Ostgalizien geht. Hier entdeckt er für sich den Sinn jüdischer Existenz und findet zum Glauben seines Volkes zurück: Im ‚Abgrund‘ des zweifachen Exils, des irdischen Daseins und der jüdischen Diaspora mit ihren Bedrohungen, wird er der göttlichen ‚Funken‘ gewahr. Und so widmet er das ihm vererbte Gut als landwirtschaftliche Ausbildungsstätte der Vorbereitung auf Palästina, das künftige Israel.
Aus einer jahrelangen Lebens- und Schaffenskrise heraus, ausgelöst durch die Nachrichten über den Genozid an der europäischen Judenheit, begann Soma Morgenstern 1946 in New York, immer wieder neu ansetzend und immer wieder stockend, sein Totenbuch für die Opfer des Völkermordes zu schreiben. Mit der >Blutsäuleheiliger SpracheFunken im Abgrund<. Es zählt zu den bedeutenden Werken jüdischer Literatur, in denen sich die Erfahrung der Katastrophe artikuliert hat. Abraham J. Heschel nannte das Buch den "einzigen Midrasch über den Holocaust". "Die Kraft des Buches aber liegt, über die Summe seiner einzelnen Qualitäten hinaus, in etwas nicht Analysierbarem, das uns eine Ahnung davon gibt, was jener furchtbare Abschnitt der menschlichen Geschichte bedeutet, etwas, das hundert geradlinige Berichte nicht vermitteln können." (Maurice Samuel, The New York Times Book Review)
Der zehnte Band der Soma Morgenstern-Edition bringt zunächst die beiden frühesten Texte Morgensterns, seinen in den zwanziger Jahren entstandenen Dramen. Das erste, „ER oder ER“, konfrontiert die mythische Gestalt Don Juan Tenorio mit dem historischen Casanova. Das Drama „Im Dunstkreis“ umkreist die sozialen Bedingungen künstlerischer Produktion in der Moderne und spielt unter den Matadoren eines Wiener Literaten- und Künstlercafés. Beide Dramen sind bisher unveröffentlicht und niemals aufgeführt worden. Morgensterns Feuilletons umfassen alle die Texte, die primär literarisch motiviert sind. Er schrieb sie zwischen 1927 und Ende 1933 für die „Frankfurter Zeitung“, deren Wiener Kulturkorrespondent er bis April 1934 war. Die Fragmente aus dem Nachlaß enthalten neben Skizzen zu einem dritten, nicht ausgeführten Drama mit dem Titel „Imago“ alle erhaltenen Entwürfe zum Mechzio-Roman, mit dem Morgenstern zu Beginn der vierziger Jahre seine Trilogie zu erweitern gedachte.
Der alternde Schriftsteller Aladar Csanda, ein in New York lebender Emigrant, steht vor dem Abschluß eines neuen Buches, das von Menschen handelt, das er sein „Totenbuch“ nennt. Es handelt von Meschen, die er gekannt hat und die Auschwitz nicht überlebt haben. Die Vollendung dieses Buches aber wird durch einen mysteriösen Besucher verhindert. Was hinter all dem steht, eröffnet sich erst auf der Insel Edenia, wohin Csanda mit seinen Freunden eingeladen wird. Seit Generationen schon ist diese Insel eine Art Beobachtungs- und Aufklärungsstation, von der aus die ebenso gebildeten wie lebenszugewandten Edenier die Todesbesessenheit der ‚westlichen‘ Zivilisation verfolgen. Der Roman entstand großenteils in Morgensterns letzter Lebensdekade, neben seiner Arbeit an der unvollendet gebliebenen Autobiographie. Obwohl der Roman seine letzte Gestalt nicht mehr gefunden haben dürfte, zeigt der Text alle Merkmale Morgensternscher Prosa, den ironisch distanzierten Blick, Schärfe des Dialogs, Komik des Details, pointierte Formulierung. Er wird zum ersten Mal veröffentlicht. – “ ‚Der Tod ist ein Flop‘, sagt Soma Morgenstern, der ein Totenbuch geschrieben hat. Mit dem Literaturnobelpreisträger Elias Canetti teilt Morgenstern den Haß auf den Tod. Und wie der Romantitel kehrt diese abgrundtiefe Feindschaft in seinem Buch als Vexierbild zurück: ‚Mein Großvater ist sehr alt geworden. Er hat keine Angst vor dem Sterben gehabt, aber er haßte den Tod.‘ Dieser Großvater war es, der eine Insel gekauft hatte, irgendwo im stillen Ozean. Edenia, so der Name. Also Utopia. Eine ‚Insel der Glückseligen‘ inklusive eines globalstatistischen Instituts, dessen Mitarbeiter sich den Kopf zerbrechen über die Gefahren der Zivilisation. Anfang der 70er Jahre hat Soma Morgenstern diese zivilisationskritischen Gedanken formuliert, noch bevor eine ökologische oder grüne Bewegung existierte.“ Bayerischer Rundfunk
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