Die 22-jährige Iranerin Mahsa Amini starb, weil sie den Hidschab in der Öffentlichkeit nicht korrekt getragen hatte. Zu Besuch in der Hauptstadt Teheran war sie von der Sittenpolizei festgenommen worden, nach drei Tagen war sie tot. Ihr Schicksal hat weltweites Entsetzen und große Solidarität hervorgerufen sowie heftige Proteste im Iran ausgelöst. Bald weiteten sich die Demonstrationen, an deren Spitze Frauen und Jugendliche stehen, auf das ganze Land aus. Das islamische Regime reagierte mit skrupelloser Gewalt, es gab zahlreiche Tote und Verletzte sowie Tausende Festnahmen. Bahman Nirumand, einer der besten Kenner der Kultur, Geschichte und Politik des Irans, analysiert die aktuelle Protestbewegung im historischen Kontext. Denn der Kampf um Frauenemanzipation, persönliche Freiheitsrechte und selbstbestimmtes Leben begleitet den Gottesstaat seit der Islamischen Revolution im Jahre 1979. Heute fordern die Menschen nach vielen enttäuschenden Reformversuchen mit Nachdruck den Sturz des islamischen Regimes. Wie stehen die Chancen, dass mit dem Slogan »Frau, Leben, Freiheit« und unterstützt durch die Möglichkeiten moderner Kommunikationsmedien die Veränderung endlich gelingt?
Was kann zeitgenössische Fotografie zum aktuellen Kunstdiskurs und zur Analyse gesamtgesellschaftlicher Befunde beitragen? Das Künstlerkollektiv bonnataxi, bestehend aus Maura Ecco und Gerry Linda und benannt nach einer unverhofft inspirierenden Begegnung mit einem Bonner Taxifahrer, hat sich auf die Suche gemacht. Herausgekommen ist ein Bildband, der manchmal aufrüttelt, hin und wieder verstört und bisweilen tröstet, jedoch nie kaltlässt. Sachlich-nüchterne Bilder treffen auf opulent interpretierendes Textwerk. So eröffnen sich ungeahnte Blickwinkel auf fotografische und philosophische Fragestellungen, denn inhaltliche oder ästhetische Beschränkungen sind dem Duo fremd. Die Resultate dieser einzigartigen Symbiose erscheinen seit jüngerer Zeit im »Stadtkind Hannover«. Anlässlich des hundertsten gemeinsamen Werkes sind die Arbeiten des Künstlerkollektivs nun auch erstmals in einem Bildband versammelt, in dem das Augenzwinkern stets sicht- und lesbar ist.
An ihrem 31. Geburtstag erfährt die New Yorkerin Kate Thackery, wer ihr Vater ist. Die Freude über das Vermögen, das er ihr hinterlässt, ist allerdings getrübt. Einige seiner wertvollen Kunstwerke sind seit dem Krieg verschollen. Außerdem gibt es in Deutschland vermutlich Miterben. Kate reist nach Hannover, um Antworten zu finden. Wer ist diese Familie, in deren Wohnung in den zwanziger Jahren berühmte Künstler wie Kurt Schwitters und Ringelnatz ein und aus gingen? Wer ist diese Nora, die Briefe an ihren verstorbenen Bruder schrieb und sich dem Widerstand gegen Hitler anschloss? Nicht jeder in der Stadt ist über Kates Besuch erfreut. Ein Familienroman über Verrat, Vergebung und gegen das Vergessen. Er erinnert an eine schillernde Kunstszene in Hannover, die es so – oder so ähnlich – gab.
An ihrem 31. Geburtstag erfährt die New Yorkerin Kate Thackery, wer ihr Vater ist. Die Freude über das Vermögen, das er ihr hinterlässt, ist allerdings getrübt. Einige seiner wertvollen Kunstwerke sind seit dem Krieg verschollen. Außerdem gibt es in Deutschland vermutlich Miterben. Kate reist nach Hannover, um Antworten zu finden. Wer ist diese Familie, in deren Wohnung in den zwanziger Jahren berühmte Künstler wie Kurt Schwitters und Ringelnatz ein und aus gingen? Wer ist diese Nora, die Briefe an ihren verstorbenen Bruder schrieb und sich dem Widerstand gegen Hitler anschloss? Nicht jeder in der Stadt ist über Kates Besuch erfreut. Ein Familienroman über Verrat, Vergebung und gegen das Vergessen. Er erinnert an eine schillernde Kunstszene in Hannover, die es so – oder so ähnlich – gab.
Berlin galt vielen lange Zeit als Ort, an dem günstige Lebenshaltungskosten einen selbstbestimmten Alltag relativ unabhängig von Vermögen und Einkommen möglich machten. Die sozio-ökonomischen Ungleichheiten haben sich, seitdem ›arm aber sexy‹ zum Markenzeichen der Stadt gemacht wurde, allerdings rasant verschärft. Die Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen betrifft dabei weit mehr als die 20 Prozent der Berlinerinnen und Berliner, die als armutsgefährdet gelten. Ihre Handlungsmöglichkeiten werden auf teils unterschiedliche, teils ähnliche Art eingeschränkt. In welchen Problemkonstellationen sich dies konkret niederschlägt, wie diese wahrgenommen und wie ihnen individuell und kollektiv begegnet wird, wird im Schwerpunkt Klassismus des aktuellen Berlin-Monitors untersucht. Dabei werden Ergebnisse aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage 2021 und der Aktivierenden Befragung 2022 des Berlin-Monitors zusammengeführt. Der Berlin-Monitor untersucht seit 2019 die Berliner Stadtgesellschaft im Spannungsfeld zwischen Heterogenität, Fragmentierung und Solidarität. Das Forschungsprojekt wird von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) gefördert und in einem Forschungsverbund der Universität Leipzig und der Hochschule Magdeburg-Stendal durchgeführt.
Die »Zeitschrift für kritische Theorie« ist ein Diskussionsforum für die materiale Anwendung kritischer Theorie auf aktuelle Gegenstände und bietet einen Rahmen für Gespräche zwischen den verschiedenen methodologischen Auffassungen heutiger Formen kritischer Theorie. Sie dient als Forum, das einzelne theoretische Anstrengungen thematisch bündelt und kontinuierlich präsentiert. www.zkt.zuklampen.de
Erst gegen Ende seines Lebens wurde der kolumbianische Philosoph Nicolás Gómez Dávila durch sein brillantes Aphorismenwerk international bekannt. Seit dieses Werk aber in nahezu alle wichtigen Sprachen übersetzt wurde, fasziniert es weltweit Leserinnen und Leser jeder politischen Couleur. Vittorio Hösle hat sich über viele Jahre mit Gómez Dávilas Denken auseinandergesetzt. Im Zuge seiner intensiven Beschäftigung mit dem provokant anachronistischen Autor Gómez Dávila entstanden die Gegenaphorismen, Variationen, Annotationen, die in diesem Band versammelt sind. Sie begründen zugleich ein neues literarisches Genre. Die Einführung in Rezeption, Leben und Denken Gómez Dávilas, die zumal dessen systematischstes Werk, die »Textos«, philosophie- und ideengeschichtlich einordnet, liefert einen unverzichtbaren Beitrag zum Verständnis des »katholischen Reaktionärs aus den Anden«.
Auf die sonntäglichen Besuche seines Vaters freut sich das Trennungskind Anne immer schon Tage vorher. Zwar lebt sie bei ihrer Mutter, ein wirklich inniges Verhältnis aber hat sie nur zu ihrem Vater, mit dem sie durch die gemeinsame Liebe zur Musik verbunden ist. Bei einem dieser Besuche geschieht das Unvorstellbare: Ein sexueller Übergriff des Vaters lässt Anne zerbrochen zurück. Depressionen, Autoaggression und Beziehungsunfähigkeit diktieren fortan das Leben der Heranwachsenden, den Kontakt zu ihrem Vater bricht sie ab. Nach Jahren beschließt Anne, ihn am Telefon zur Rede zu stellen, und fordert eine Erklärung für seine zerstörerische Tat. Sie hat das Gespräch genau geplant, und es verläuft ganz anders, als vom Vater erwartet. Was dabei passiert, ist nicht nur eine späte Rache an ihrem zum Zuhören gezwungenen Vater: Es ist vor allem die Tat einer verzweifelten jungen Frau, die für ihr kaputtes Leben keinen Ausweg mehr sieht.
Die Geburtsurkunde des Radios in Deutschland ist auf den 29. Oktober 1923 datiert. Vier Jahre später schon ließ sich Charles Lindberghs spektakulärer Flug über den Atlantik per Funk verfolgen. Das Weltgeschehen drang von da an bis in die entlegensten Winkel. Ein Knopfdruck genügte. Stephan Krass nimmt seine Leser mit auf eine fulminante Reise durch hundert Jahre Rundfunk – von den verheißungsvollen Anfängen in der Weimarer Republik über die Gleichschaltung unter Goebbels und dem akustischen Krieg alliierter Geheimdienste bis hin zu den legendären philosophischen Streitgesprächen der frühen Bundesrepublik, den Hörspielen, Bildungs- und Unterhaltungssendungen, Sportübertragungen und Livereportagen. Schließlich blickt er auf das erfolgreichste akustische Medium seit der Erfindung des Radios: den Podcast.
Die Verteilung des Geistes auf die Geschlechter war nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland klar geregelt. Männer sprachen und schrieben mit Aplomb über Literatur und Kunst, Philosophie und Politik, Frauen durften ihnen zuhören und sie bewundern. Wie konnte eine junge Frau, in eine Familie von Sportlern geboren, unter diesen Bedingungen zu einer prägenden Intellektuellen der Bundesrepublik werden? Hannelore Schlaffer hat keine Autobiographie geschrieben, sondern Miniaturen, in denen die Wandlung der geistigen Physiognomie der Bundesrepublik exemplarisch aufscheint. Weshalb löste Tee den Kaffee als Modegetränk für Geistesarbeiter ab, nur um wieder vom Kaffee verdrängt zu werden? Wie ändert sich das Verhältnis zum Geld in einem intellektuellen »Dinks«-Haushalt? Was sagt die Architektur von Bibliotheken über die gesellschaftliche und eigene Wahrnehmung ihrer Nutzer aus? Eine alltagshistorische Bestandsaufnahme, die von der frühen Bundesrepublik bis in die Jetztzeit führt.
Die biblischen Erzählungen von Adam und Eva haben auf vielfältige Weise Eingang in die abendländische Kulturgeschichte gefunden, besonders anschaulich in der europäischen Bildtradition. Über die Jahrhunderte prägen die Darstellungen der beiden ersten Menschen unsere Vorstellung davon, was ein Paar ausmacht, wie Frauen und Männer zu sein und wie sie auszusehen haben: Sie zeigen Geschlechterrollen als konstruierte Konventionen. Im Laufe der Kunstgeschichte stehen die Bilder von Eva und Adam in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen. Sie dienen der Christianisierung, der Ästhetisierung, der Erotisierung, der Dämonisierung, bis sie schließlich zu Elementen des kulturellen Gedächtnisses werden, derer sich Literatur, Bildende Kunst und Werbeindustrie gleichermaßen bedienen.
Der russische Staatspräsident Putin und die Handlanger seines verbrecherischen Krieges in der Ukraine sollen strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. So klar die Forderung ist, so unklar erscheint, wie sie eingelöst werden soll. Vor welchem Gericht sollen sich die mutmaßlichen Täter verantworten? Für welche Verbrechen? Und wann und in welchem Kontext überhaupt? Viele Fragen, die eines gemeinsam haben: Die Herausforderung ist groß und der Ausgang einer solchen strafrechtlichen Verfolgung ungewiss. Denn sie stößt auf eine internationale Strafjustiz, die sich heftiger Kritik an ihrer Legitimation ausgesetzt sieht: Mächtige Staaten und deren Freunde hätten nichts zu befürchten, unparteiisch sei sie auch nicht, Opfer würden vernachlässigt, lauten einige der Vorwürfe. Was wäre von Strafverfahren gegen Putin und Co. tatsächlich zu erwarten? Mit welcher Botschaft an andere – vielleicht auch westliche – Völkerrechtsverbrecher?
Too old to rock ’n’ roll, too young to die – ein Roadtrip mit dem Soundtrack der Siebziger! Fast fünfzig Jahre ist es her, dass Kurt Appaz und seine Freunde gleich nach dem vermasselten Abitur in einem VW-Bus an die französische Atlantikküste gefahren sind. Sie wollten ihre Freiheit auskosten und später mal ein ganz anderes Leben führen. Die Träume von damals haben sich nicht erfüllt, alles ist anders gekommen, als sie sich erhofft hatten. Aber sie haben ihre Träume nicht vergessen – und so wollen die fünf sich und dem Rest der Welt beweisen, dass da noch was geht. Wieder führt der Weg mit einem VW-Bus zum Atlantik, auf derselben Route wie 1975. Doch die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Es sind nicht nur die Macken und Verschrobenheiten, die mit dem Alter stärker geworden sind, sondern auch die kleinen und großen Geheimnisse, die jeder mit sich herumschleppt. Die sorgsam errichteten Fassaden bekommen Risse, die sich nicht mehr verbergen lassen, und die Reise bringt so manches ans Tageslicht, mit dem keiner gerechnet hat. Aber bei allen Pannen und Enttäuschungen finden sie schließlich doch einen Weg für sich – es ist noch lange nicht vorbei, eigentlich fängt sogar alles gerade erst an. Die Fortsetzung der 70er-Jahre-Hannover-Romane »Der Junge, der mit Jimi Hendrix tanzte« und »1975« sowie der Abschluss der Kurt-Appaz-Reihe.
Too old to rock ’n’ roll, too young to die – ein Roadtrip mit dem Soundtrack der Siebziger! Fast fünfzig Jahre ist es her, dass Kurt Appaz und seine Freunde gleich nach dem vermasselten Abitur in einem VW-Bus an die französische Atlantikküste gefahren sind. Sie wollten ihre Freiheit auskosten und später mal ein ganz anderes Leben führen. Die Träume von damals haben sich nicht erfüllt, alles ist anders gekommen, als sie sich erhofft hatten. Aber sie haben ihre Träume nicht vergessen – und so wollen die fünf sich und dem Rest der Welt beweisen, dass da noch was geht. Wieder führt der Weg mit einem VW-Bus zum Atlantik, auf derselben Route wie 1975. Doch die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Es sind nicht nur die Macken und Verschrobenheiten, die mit dem Alter stärker geworden sind, sondern auch die kleinen und großen Geheimnisse, die jeder mit sich herumschleppt. Die sorgsam errichteten Fassaden bekommen Risse, die sich nicht mehr verbergen lassen, und die Reise bringt so manches ans Tageslicht, mit dem keiner gerechnet hat. Aber bei allen Pannen und Enttäuschungen finden sie schließlich doch einen Weg für sich – es ist noch lange nicht vorbei, eigentlich fängt sogar alles gerade erst an. Die Fortsetzung der 70er-Jahre-Hannover-Romane »Der Junge, der mit Jimi Hendrix tanzte« und »1975« sowie der Abschluss der Kurt-Appaz-Reihe.
exit! ist eine Zeitschrift für kritische Gesellschaftstheorie. Gesellschaftliche Entwicklungen analysiert sie auf der Grundlage der Kritik der Wert-Abspaltung als einer Weiterentwicklung der kritischen Theorie. Wesentliche Bezugspunkte sind dabei die Kritik der Politischen Ökonomie ebenso wie die Auseinandersetzung mit psychosozialen Phänomen vor dem Hintergrund der Psychoanalyse. Die voraussichtlichen Artikel im neuen Heft: Thomas Meyer Alternativen zum Kapitalismus – Im Check: Ökosozialismus Tomasz Konicz Von Crashpropheten, Preppern und Krisenprofiteuren – Rechte Ideologie in der Krise Kim Posster Männlichkeit ist die Krise?! Zu Geschichte und Verhältnis von latenter und manifester Krise des bürgerlichen Subjekts und seiner gesellschaftlichen (Geschlechts-)Natur Anselm Jappe Narziss oder Orpheus? Bemerkungen zu Freud, Fromm, Marcuse und Lasch Roswitha Scholz Exit! – nun sag, wie hältst du’s mit der Religion? Eine Klarstellung Herbert Böttcher Herr Kant, Seien Sie mir gnädig! Gott vor Gericht in der Corona-Krise Robert Kurz Die Intelligenz nach dem Klassenkampf – Von der Entbegrifflichung zur Entakademisierung der Theorie Andreas Urban und F. Alexander von Uhnrast Geldtheorie mit Januskopf – Anmerkungen zu Eske Bockelmanns ›Das Geld‹
Als Kommandeur der UN-Blauhelme wurde General Roméo Dallaire 1993 nach Ruanda geschickt. Er sollte einen wackeligen Frieden zwischen den verfeindeten Volksgruppen der Hutu und Tutsi sichern. Extremisten in der ruandischen Regierung hatten jedoch längst einen Völkermord geplant und dabei das Zaudern der Vereinten Nationen einkalkuliert. Verzweifelt versuchte Dallaire, den Völkermord zu verhindern. Vergeblich. Mit einem zahnlosen UN-Mandat, einer viel zu kleinen Truppe und miserabler Ausrüstung versehen, von der UNO und den Westmächten im Stich gelassen, blieb ihm und seinen Soldaten kaum mehr übrig, als sich selbst zu verteidigen und dem Abschlachten ohnmächtig zuzuschauen. Obwohl es Dallaire gelang über 30.000 Menschen das Leben zu retten, erlebte er das Scheitern der UN-Mission als eigenes Scheitern und wäre daran fast zerbrochen. ‚Handschlag mit dem Teufel‘ ist der verstörende Augenzeugenbericht eines tragischen Helden.
Der Mädchenchor Hannover (MCH) ist für seinen betörenden Klang berühmt. Seine Sängerinnen durchlaufen eine mehrstufige Ausbildung, der ein eigenes musikpädagogisches Konzept zugrunde liegt. Die Interpretationen des Mädchenchor Hannover gelten inzwischen als Referenz für andere Mädchenchöre – mit dem Resultat, dass bedeutende Komponistinnen und Komponisten Werke für den Chor geschrieben haben. So hat der Mädchenchor Hannover mittlerweile ein Renommee erlangt, das dem der berühmten Knabenchöre, den Dresdner Kruzianern und den Leipziger Thomanern, in nichts nachsteht. Zu seinem 70-jährigen Bestehen gibt dieses Buch Einblick in Geschichte und Eigenart des Mädchenchor Hannover. Dazu werden die aktuellen wie ehemaligen Chorleiter porträtiert und ihre Vision für den Chor dargestellt. Außerdem kommen ehemalige Chorsängerinnen zu Wort und erzählen, wie der MCH den Grundstein für ihre späteren Karrieren gelegt hat. Pianisten und Stimmbildnerinnen berichten über ihre Arbeit mit den Sängerinnen. Schließlich wird in einem historischen Abriss die Geschichte des Frauengesangs sowie die Entwicklung des MCH hin zu einem professionellen Chor dargestellt, dessen Chorleiterstelle an eine Professur an der HMTM gekoppelt ist.
An ihrem 31. Geburtstag erfährt die New Yorkerin Kate Thackery, wer ihr Vater ist. Die Freude über das Vermögen, das er ihr hinterlässt, ist allerdings getrübt. Einige seiner wertvollen Kunstwerke sind seit dem Krieg verschollen. Außerdem gibt es in Deutschland vermutlich Miterben. Kate reist nach Hannover, um Antworten zu finden. Wer ist diese Familie, in deren Wohnung in den zwanziger Jahren berühmte Künstler wie Kurt Schwitters und Ringelnatz ein und aus gingen? Wer ist diese Nora, die Briefe an ihren verstorbenen Bruder schrieb und sich dem Widerstand gegen Hitler anschloss? Nicht jeder in der Stadt ist über Kates Besuch erfreut. Ein Familienroman über Verrat, Vergebung und gegen das Vergessen. Er erinnert an eine schillernde Kunstszene in Hannover, die es so – oder so ähnlich – gab.
Einen höheren Grad an Gleichberechtigung als in unserer Gesellschaft hat es kaum je in der Geschichte gegeben. In den gegenwärtigen Debatten jedoch scheint es häufig so, als seien noch nie so viele Menschen diskriminiert worden wie heute. Beständig drängen neue Interessengruppen mit Forderungen nach Entschädigung an die Öffentlichkeit, ein regelrechter Wettkampf, wem die größte Opferrolle gebührt, ist entbrannt. Befindlichkeit ist Trumpf. Mit den gesteigerten Empfindlichkeiten wächst das Bedürfnis nach Deutungshoheit und Sozialkontrolle. Gegen die Interessen und Lebensvorstellungen einer überwältigenden Mehrheit streben kleine Gruppierungen, getrieben von politischem Sendungsbewusstsein, den fundamentalen gesellschaftlichen Wandel und ein neues kulturelles Selbstverständnis an. Bernd Ahrbeck zieht eine ernüchternde Bilanz dieser Entwicklung und verweist auf ihre beachtliche Sprengkraft.
»eine fantastische Geschichte« Heinz Flischikowski in: Kulturwerkstatt Meiderich, Mai 2022
Dienstleistungen gibt es zuhauf, wir leben in einer Servicegesellschaft. Aber Dienstboten? Man kennt sie aus Historienfilmen, aus Fernsehserien wie »The Crown« und »Downton Abbey«. Ihr prominentester Vertreter ist der Butler, ohne den viele englische Romane nicht auskämen. Doch das Wort »Dienstbote« hat, anders als der Postbote oder der Pizzabote, einen altmodischen Klang. Dienstboten gibt es nicht mehr. Oder doch? Wie soll man die zahllosen Menschen nennen, die eine ungeliebte, meist schlecht bezahlte Arbeit verrichten? Ulrich Greiner wirft einen Blick auf den gegenwärtigen Umgang mit Dienstleistungen und kontrastiert diesen Befund mit vergangenen Formen aristokratischer und später auch bürgerlicher Repräsentation. Er widmet sich der Prachtentfaltung an irdischen Höfen, um darüber zu sinnieren, wie davon einst die Vorstellung vom Kosmos der himmlischen Heerscharen geprägt wurde. Denn sind nicht auch die Engel – in einem umfassenderen Sinn – Dienstboten?
Farah Hareb war zwei Jahre alt, als ihre Eltern vor dem Bürgerkrieg im Libanon flüchteten. Und obwohl sie schon lange als Krankenschwester in Deutschland arbeitet, ist sie als Staatenlose immer noch lediglich geduldet: Mal fehlte Behörden ein Stempel auf der Geburtsurkunde, dann galt sie als Türkin – mit immer neuen Hürden wurde und wird ihr die deutsche Staatsbürgerschaft bis heute verweigert. Während Farah Hareb auf einer Intensivstation Covid-19-Patienten pflegt und sich dabei selbst mit dem Virus infizierte, ist ihr aufenthaltsrechtlicher Status nach wie vor ungeklärt. Sie lebt von einer amtlichen Duldung zur nächsten. Der Verlust ihres Arbeitsplatzes stand im Raum, sogar eine Ausweisung.
Die Debatte um Raubkunst und Restitution wird seit einiger Zeit mit großer Vehemenz geführt. Eine Schlüsselfigur dabei ist die in Berlin und Paris lehrende französische Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy. Gemeinsam mit dem senegalesischen Sozialwissenschaftler Felwine Sarr erstellte sie im Auftrag von Emmanuel Macron einen »Bericht« über die Möglichkeiten einer Rückgabe afrikanischer Kulturgüter, die sich in französischen Museen befinden. Die Wirkung dieses Berichts entfaltete allerdings in Deutschland eine ungleich größere Wirkung: Mit der Eigentumsübertragung des Komplettbestands der Benin-Bronzen wurde hierzulande ein Präzedenzfall geschaffen. Das Prinzip der Unveräußerlichkeit des öffentlichen Kulturbesitzes ist zurückgetreten hinter der Maxime »Im Zweifel für die Restitution«. Patrick Bahners erörtert anhand von Savoys Texten den Mechanismus, der die öffentliche Debatte mittlerweile antreibt. Kunst gerät (wieder) zum Gegenstand eines quasi-religiösen moralischen Enthusiasmus, und Wissenschaft wirkt im Namen des Expertentums über medialen Druck auf die Politik ein.
Der menschliche Umgang mit der Notdurft hat eine Geschichte. Er spiegelt die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsschritte von Gesellschaften. Um sie nachvollziehen zu können, reicht es nicht, nur die Entwicklung des Ortes der Notwendigkeit an sich sowie die damit verbundenen festen und mobilen Erzeugnisse unter die Lupe zu nehmen. Auf Grundlage von schriftlich überlieferten Schilderungen und persönlichen Berichten erhellt Johann-Günther König, wie sich die abendländischen Toilettengewohnheiten zu dem entwickelt haben, was sie heute sind.
Die Synagogengemeinde Wunstorf war eine der vielen jüdischen Landgemeinden in Königreich und preußischer Provinz Hannover im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Heute noch sichtbares Zeugnis dieser Gemeinde ist vor allem der von 1830 bis 1938 belegte neue Friedhof. Dessen noch erhaltene Grabsteine erzählen, zusammen mit weiteren Quellen, die Geschichte der Gemeinde und der Menschen, die ihr angehörten. Dabei umfasst die Lebenszeit der hier Begrabenen mit den Jahren von ca. 1750 bis 1938 eine bedeutsame Epoche des deutschen Judentums: den von Rückschlägen gekennzeichneten Weg zur bürgerlichen Gleichstellung, innerjüdisch begleitet von der Entstehung neuer Strömungen wie Reformjudentum und Neo-Orthodoxie – ein wichtiges Kapitel deutsch-jüdischer Geschichte im Schatten des Holocausts.
Mit der Orientierung des Denkens vom Sein aufs Subjekt nahm die kopernikanische Wende der modernen Philosophie ihren Ausgang. Ohne Reflexion auf die subjektiven Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis schien fortan kein gesichertes Wissen mehr denkbar. Moderne Philosophie mußte somit immer auch Theorie des Subjekts sein. Adornos Philosophie steht in dieser modernen Tradition, da auch für sie der Subjektbegriff zentral ist. Aber seine Theorie des Subjekts ist eine kritische. Das Subjekt, das er untersucht, ist nicht primär das der Weltkonstitution, sondern das des Leidens an den blinden gesellschaftlichen Mechanismen, denen es unterworfen ist. Obwohl von Individuen gemacht, wirft sich die Gesellschaft, deren Prinzip die Verwertung des Werts und nicht die Befriedigung der Bedürfnisse der Individuen ist, selber wiederum zu einem Subjekt auf, dessen Zwang die Subjekte verinnerlichen, statt ihn abzuschaffen. Indem Jan Weyand sich auf Adornos kritische Theorie des Subjekts konzentriert, bringt er die schon seit langem kontrovers diskutierte Frage nach dem Maßstab der Kritik in der kritischen Theorie einer Beantwortung näher.
Eine Frau steht auf dem Dach eines Hochhauses in einem hannoverschen Vorort, bereit zu springen. Es ist nicht das erste Mal, dass Eva Blessing ihr Leben beenden möchte. Ihr erster Selbstmordversuch hat sie zu einer traurigen Berühmtheit gemacht, deren Privatleben in den Medien genüsslich ausgeweidet wird. Weil ihre Anhänger glauben, dass sie die Laster der Menschheit entlarvt, wird sie seither als »Endzeit-Eva« gefeiert. Für Heinrich Himfeld, einen arrivierten Polizeipsychologen in der Midlife-Crisis, ist es die klassische Hilfeschreinummer, als er Blessing routiniert vom Sprung abzuhalten versucht. Dann passiert etwas, womit selbst der abgeklärte Himfeld nicht gerechnet hat: Jemand springt. Aber es ist nicht Eva Blessing. Der Polizeipsychologe setzt alles daran, den Fall aufzuklären. Dabei gerät er selbst in den Fokus von Presse und Fanatikern. Doch nicht die öffentliche Diffamierung bringt Himfelds begrenzte Welt ins Wanken, sondern die mit Lügen, Heuchelei und Blasiertheit nur allzu vertraute Eva Blessing – mit ihrer kompromisslosen Ehrlichkeit …
Eine Frau steht auf dem Dach eines Hochhauses in einem hannoverschen Vorort, bereit zu springen. Es ist nicht das erste Mal, dass Eva Blessing ihr Leben beenden möchte. Ihr erster Selbstmordversuch hat sie zu einer traurigen Berühmtheit gemacht, deren Privatleben in den Medien genüsslich ausgeweidet wird. Weil ihre Anhänger glauben, dass sie die Laster der Menschheit entlarvt, wird sie seither als »Endzeit-Eva« gefeiert. Für Heinrich Himfeld, einen arrivierten Polizeipsychologen in der Midlife-Crisis, ist es die klassische Hilfeschreinummer, als er Blessing routiniert vom Sprung abzuhalten versucht. Dann passiert etwas, womit selbst der abgeklärte Himfeld nicht gerechnet hat: Jemand springt. Aber es ist nicht Eva Blessing. Der Polizeipsychologe setzt alles daran, den Fall aufzuklären. Dabei gerät er selbst in den Fokus von Presse und Fanatikern. Doch nicht die öffentliche Diffamierung bringt Himfelds begrenzte Welt ins Wanken, sondern die mit Lügen, Heuchelei und Blasiertheit nur allzu vertraute Eva Blessing – mit ihrer kompromisslosen Ehrlichkeit …
Sommer 1975: Kurt Appaz und seine Freunde sind gerade kollektiv durchs Abitur gefallen und fahren jetzt mit einem alten rot-weißen VW-Bus von Hannover an die Atlantikküste in Frankreich. 1968 ist noch nicht lange vorbei und Woodstock hat allen gezeigt, wie es sein könnte. Hippies sind gut, die Staatsgewalt ist böse – und Appaz und seine Freunde wollen die Welt für immer verändern! Davon abgesehen geht es vor allem um Musik, Haschisch und Mädchen. In genau dieser Reihenfolge. Ein Leben abseits der Spießerwelt! Appaz und Co. baden nachts mit netten Holländerinnen nackt im Atlantik und rauchen in der Hitze des Tages so ziemlich alles, was sich in ein Blättchen Zigarettenpapier wickeln und anzünden lässt. Die Fortsetzung des 70er-Jahre-Hannover-Romans »Der Junge, der mit Jimi Hendrix tanzte«. Teil drei der Appaz-Roman-Reihe erscheint im Frühjahr 2022. Die Romane sind alle abgeschlossen und einzeln verständlich.
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