Politik

Die Mitte in der Krise
Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland



Auflage
1. Aufl.
Einband
Paperback
Umfang
176 Seiten
Erschienen
22. Aug 2012
Status
lieferbar
Format
14,80 x 21,00 cm
Sprache
Deutsch
Verlag
zu Klampen Verlag
ISBN-13
9783866741720
ISBN-10
3866741723

Erstmals als Buch! – Die bundesweite Repräsentativbefragung im Auftrag der Friedrich Ebert Stiftung belegt: Rechtsextremismus ist kein Phänomen am »Rand« der Gesellschaft. Ganz im Gegenteil finden sich rechtsextreme Einstellungen in Besorgnis erregendem Maße in der Mitte der Gesellschaft.

Die aktuelle Studie untersucht die Entwicklung rechtsextremer Einstellungen im Zeitverlauf der Jahre 2002 bis 2010 und bettet die Analyse in den aktuellen gesellschaftspolitischen Zusammenhang der Finanz- und Wirtschaftskrise ein. Mit Blick auf die ökonomische »Mitte« der Gesellschaft wird der Frage nachgegangen, ob es einen Zusammenhang zwischen Ökonomie und rechtsextremen Einstellungen gibt bzw. ob und wie sich die ökonomische Krise auch in einer politischen Krise auswirkt.
Die Studie verzeichnet eine signifikante Zunahme antidemokratischer und rassistischer Einstellungen. Insbesondere chauvinistische und fremdenfeindliche Einstellungen nehmen dramatisch zu und dokumentieren krisenbedingte Mechanismen der Abwertung gegenüber »Fremden«.
Parallel dazu nimmt die Zustimmung zur Demokratie deutlich ab. Mehr als 90 % der Bevölkerung halten es für sinnlos, sich politisch zu engagieren, und glauben nicht, Einfluss auf die Regierung nehmen zu können.
Die mit der Wirtschafts- und Finanzkrise einhergehenden gestiegenen Zustimmungswerte zu rechtsextremen Aussagen deuten darauf hin, dass die Unterstützung der Demokratie im Falle einer (wahrgenommenen) Bedrohung des wirtschaftlichen Wohlstands gefährdet ist.
Der Wohlstand bringende Kapitalismus scheint als Garant für das demokratische System zu fungieren, der Stolz auf den »Wirtschaftsstandort Deutschland« ersetzt als »narzisstische Plombe« das Bedürfnis der Deutschen nach Zu- bzw. Unterordnung unter eine Autorität. Wird das Wohlstandsversprechen der Ökonomie nicht eingelöst, droht das demokratische Fundament zu wackeln.

Herausgegeben von Friedrich-Ebert-Stiftung. Autor(en): Oliver Decker, Marliese Weißmann, Johannes Kiess, Elmar Brähler.