Essays

Kampagne in Deutschland
Bénédicte Savoy und der Streit um die Raubkunst


Auflage
1. Aufl.
Einband
Hardcover
Umfang
264 Seiten
Erschienen
09. Okt 2023
Status
lieferbar
Format
11,50 x 18,50 cm
Sprache
Deutsch
Verlag
zu Klampen Verlag
ISBN-13
9783866748255
ISBN-10
3866748256

Die Restitutionsdebatte zeigt modellhaft, wie moralisch aufgeladene Kampagnen und identitätspolitische Forderungen zunehmend rechtsstaatliche Prinzipien aushebeln.

Die Debatte um Raubkunst und Restitution wird seit einiger Zeit mit großer Vehemenz geführt. Eine Schlüsselfigur dabei ist die in Berlin und Paris lehrende französische Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy. Gemeinsam mit dem senegalesischen Sozialwissenschaftler Felwine Sarr erstellte sie im Auftrag von Emmanuel Macron einen »Bericht« über die Möglichkeiten einer Rückgabe afrikanischer Kulturgüter, die sich in französischen Museen befinden. Die Wirkung dieses Berichts entfaltete allerdings in Deutschland eine ungleich größere Wirkung: Mit der Eigentumsübertragung des Komplettbestands der Benin-Bronzen wurde hierzulande ein Präzedenzfall geschaffen. Das Prinzip der Unveräußerlichkeit des öffentlichen Kulturbesitzes ist zurückgetreten hinter der Maxime »Im Zweifel für die Restitution«.

Patrick Bahners erörtert anhand von Savoys Texten den Mechanismus, der die öffentliche Debatte mittlerweile antreibt. Kunst gerät (wieder) zum Gegenstand eines quasi-religiösen moralischen Enthusiasmus, und Wissenschaft wirkt im Namen des Expertentums über medialen Druck auf die Politik ein.

Autor(en): Patrick Bahners. Herausgegeben von Anne Hamilton.


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