Gerd Lüdemann lehrte von 1983 bis 1999 Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Göttingen. Im Anschluss war er bis zu seinem Ruhestand 2011 mit der »Geschichte und Literatur des frühen Christentums« betraut und leitete an der Hochschule die Abteilung »Frühchristliche Studien« des »Instituts für Spezialforschungen«.
Lüdemann, der sich in den 1990er Jahren vom christlichen Glauben lossagte, widmete sich intensiv der kritischen Betrachtung von Bibeltexten. Akribisch trennte er dabei Fakten von Fiktionen und vermittelte so ein neues Bild der Figur Jesu und der christlichen Gründungsmythen. Seine eindrucksvollen Bücher führten zu kontroversen Debatten in Wissenschaft und Kirche und trugen maßgeblich zu einer kritischen Bibelrezeption der Gegenwart bei.
Der Verlag verliert mit Gerd Lüdemann einen radikalen Aufklärer, großartigen Autor und äußerst liebenswerten Freund.
Im zu Klampen Verlag veröffentlichte er »Im Würgegriff der Kirche« (1998), »Jesus nach 2000 Jahren« (1999, 2004, 2012, 2014), »Das Unheilige in der Heiligen Schrift« (2001), »Paulus, der Gründer des Christentums« (2001, 2014), »Die Auferweckung Jesu von den Toten« (2002), »Die Intoleranz des Evangeliums« (2004), »Altes Testament und christliche Kirche« (2006, 2014), »Das Jesusbild des Papstes« (2007), »Der erfundene Jesus« (2008), »Jungfrauengeburt?« (2008), »Die ersten drei Jahre Christentum« (2009), »Die gröbste Fälschung des Neuen Testaments« (2010), »Wer war Jesus?« (2011), »Der große Betrug« (2011), »Der älteste christliche Text« (2011), »Der echte Jesus« (2013) und »Ketzer« (2016).