Kunst & Architektur

Wie kommt die Ordnung in die Kunst?



Auflage
1. Aufl.
Einband
Hardcover
Umfang
286 Seiten
Erschienen
01. Jun 2010
Status
lieferbar
Format
13,00 x 19,50 cm
Sprache
Deutsch
Verlag
zu Klampen Verlag
ISBN-13
9783866740570
ISBN-10
3866740573

Wie konnte aus der großen ästhetischen Revolution eine derart vorhersehbare und gleichförmige Veranstaltung werden? Die Frage stellt sich vor allem deshalb, weil die Ordnungsraster, mit denen Kunstgeschichte und Kunstkritik des frühen 20. Jahrhunderts der überbordenden Fülle neuer künstlerischer Formen Herr werden wollten, allesamt längst obsolet geworden sind. Kein Mensch glaubt heute noch an eine Avantgarde, die immer auf der Überholspur fährt, niemand redet mehr ernsthaft vom endlosen künstlerischen Fortschritt, in Festreden und Katalogvorworten wird feierlich der Abschied von der Verbindlichkeit beschworen, das Wort »Kanon« findet man allenfalls noch an der Volkshochschule. Dennoch präsentieren die Museen weltweit auch weiterhin eine Geschichte der Kunst der Moderne und Gegenwart, die so tut, als sei die Vielfalt allenfalls ein quantitatives Problem, dessen Lösung man sinnvollerweise denen überlassen sollte, die am meisten davon verstehen: den Fachleuten. Mit welchem Recht eigentlich? Worauf aber gründet sich der Expertisevorsprung der Insider gegenüber dem Publikum? Wie unterscheidet man zwischen einem Experten- und Laienurteil, wenn die normative Ästhetik erst einmal verabschiedet ist? Weshalb sollte man sich eigentlich nicht auch seines Geschmacks ohne die Leitung eines anderen bedienen dürfen? »Als ich kürzlich durch Zufall kurz hintereinander die renommierten Sammlungen der Tate Modern, des Centre Pompidou und des Museum of Modern Art besuchte, kam ich mir unwillkürlich vor wie bei einem Zoobesuch. So wie man dort die Elefanten traditionell neben dem Nashorn findet, worauf man sich zu den Giraffen begibt, die Zebras besichtigt und herb enttäuscht wäre, würde man danach nicht auch noch an den Schimpansen vorbeigeführt, war auch hier dreimal ein nahezu identischer Parcours durch die Kunst des 20. Jahrhunderts abgesteckt.«

Autor(en): Christian Demand.


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